Buchtipp des Monats
Buchtipp des Monats Dezember 2024
Wolf, Klaus-Peter: Der Weihnachtsmannkiller 2
Tobias Henner wurde für seine Morde an siebzehn Weihnachtsmännern in Teil 1 verurteilt und inhaftiert. Doch seinen Plan, die vierundzwanzig voll zu machen, hat er nicht aufgegeben und Glück, seinem Ziel nun näher zu kommen. Denn bei einem Freigang - ausgerechnet ein Besuch auf einem Weihnachtsmarkt - gelingt ihm die Flucht und er konnte seinen Bewachern entwischen. Nun ist er also zurück in Ostfriesland und geht weiter über Leichen. Allerdings gibt es einige Kollateralschäden, denn es läuft mit den Weihnachtsmännern, die er als Opfer ausgewählt hat, nicht ganz so reibungslos und der ein oder andere musste auf dem Weg zu seinem Ziel aus dem Weg geräumt werden. Und dann steht als letztes Opfer noch immer Ann Kathrin Klassen auf der Liste seines ganz eigenen Adventskalenders. Gut, dass Rupert und Wenner in ihrer eigenen Art den Mörder fangen wollen. Ein weiterer Nebenkrimi zu Wolfs Kommissarin Ann Kathrin Klassen und Rupert. Teils humorvoll, aber immer ein bisschen überzogen, sorgt der Krimi für ein unterhaltsames Lesevergnügen.
Buchtipp des Monats November 2024
Strobel, Arno: Stalker
Eric Sander ist der neue Star im Münchner "Tatort". Doch plötzlich gibt sich in den sozialen Medien jemand anders für ihn aus und treibt den Schauspieler immer weiter in die Enge. Eric soll einen Mord gestehen, den er angeblich mit 11 Jahren begangen hat. Tatsächlich gab es da einen Vorfall, in den Eric, sein Freund Philipp und dessen Bruder verwickelt waren - der Öffentlichkeit gänzlich unbekannt. Die Lage spitzt sich zu, als Erics Frau und Sohn entführt werden. Es gilt, die Familie von damals wiederzufinden, in der die Tat geschah. Doch die lebt heutzutage unter einem anderen Namen - genau wie der als Eric Sander bekannte Schauspieler ... - Erneut Spannung auf hohem Niveau. Der Schluss allerdings ist ein Hammer und dieser Psychothriller allein schon deswegen lesenswert.
Buchtipp des Monats Oktober 2024
Wolff, Iris: Lichtungen
Der neueste Roman von Iris Wolff beginnt in Zürich, spielt allerdings fast ausschließlich im Banat (Region in Südosteuropa). Der Roman wird rückwärts erzählt. Die Protagonisten, das sind Kato und Lev. Die Geschichte ihrer Verbindung zueinander, die sich ebenfalls mal ganz nah und mal weit entfernt zuträgt und doch nie wirklich löst. Anfangs vermutet man eine mögliche Liebesgeschichte zwischen Lev und Kato, nach etwa der Hälfte des Buches wird klar, dass und wieso das unmöglich ist. Sprachgewaltig und doch irgendwie leise lässt dieser Roman einen schwer los.
Buchtipp des Monats September 2024
Pellini, Petra: Der Bademeister ohne Himmel
Linda malt sich mit ihren 15 Jahren ungeschönt ihr Lebensende aus: den Moment, nachdem sie in ein Auto gelaufen ist. Dass derlei Gedanken nicht Realität werden, liegt an der Freundschaft zu Kevin, dem Jungen von nebenan, wie sie einsam und empfindsam, und Hubert, einem dementen ehemaligen Bregenzer Bademeister, dem Linda für Geld regelmäßig Gesellschaft leistet. Huberts zunehmender Verfall offenbart mitunter skurrile, heitere wie tieftraurige Momente. Lindas Angst vor seinem Tod beherrschen mehr und mehr ihr Denken und Fühlen. Am Ende wird sie ihre beiden Freunde verlieren und dabei aber ganz unverhofft auch sich selbst gewinnen. - Behutsam lässt Pellini uns in ihrem Romandebüt an einem Prozess des Wachsens teilhaben. Sie beschwört dabei die Macht der Liebe und Selbstüberwindung. Es ist ein Blick weit in das Innenleben hinreißend gezeichneter Figuren samt ihren liebenswürdigen und schrägen Eigenheiten. Pellini erzählt mit Zartgefühl und Scharfsinn. Ein wunderbarer und lebensgescheiter Roman ist entstanden, eindringlich, leise und doch ausdrucksstark.
Buchtipp des Monats August 2024
Mandanna, Sangu: Miss Moons höchst geheimer Club für ungewöhnliche Hexen
Miss Moon, eine Hexe Anfang 30, Single, erklärt sich bereit, drei minderjährige Hexen zu unterrichten. Ihr wurde beigebracht, dass niemals mehrere Hexen zusammenkommen sollten, weil das nicht beherrschbare Magie auslöst. Mika will sich aber, wie so oft, nicht an die Regeln ihre Mentorin Primrose halten. Im "Nowhere House" findet sie eine Gesellschaft skurriler Erwachsener, die sich um die drei jungen, sehr verschiedenen Hexen kümmern. Eine besondere Herausforderung ist der mürrische Bibliothekar Jamie, der sie anfänglich ablehnt. Trotzdem fühlt sich Mika bei der ungewöhnlichen Familie ausgesprochen wohl. Hat sie vielleicht hier eine Heimat und eine Familie gefunden, die ihr Anderssein akzeptieren? - Von der englischsprachigen Kritik gelobt, hat die Autorin einen kurzweiligen, auch romantischen Schmöker verfasst. Viele Leser*innen werden sich von der magischen Welt verzaubern lassen.
Buchtipp des Monats Juli 2024
Allende, Isabel: Der Wind kennt meinen Namen
Dieser Roman wird nicht durch den magischen Realismus geprägt wie viele andere von Allendes Büchern, leider sind die Begebenheiten vollkommen real. Da ist der 6-jährige Samuel, der 1938 nach dem Anschluss Österreichs an Nazideutschland von seiner Mutter mit einem Kindertransport von Wien nach England geschickt wird und seine Familie nie wiedersieht. 1982 muss die 7-jährige Leticia von ihrem Vater aus dem kleinen Dörfchen El Mozote ins Krankenhaus in die ferne Hauptstadt gebracht werden. Nur deshalb überleben die beiden das Massaker, das Soldaten der regulären Armee El Salvadors während des Bürgerkriegs an Zivilisten unter dem Vorwand der Guerilla-Bekämpfung verübten. Die beiden fliehen in die USA. 2019 muss die 7-jährige Anita mit ihrer Mutter aus El Salvador fliehen, weil ein gewalttätiger, krimineller, abgewiesener Verehrer beide bedroht und die Mutter fast umbringt. Auch er muss sich nicht vor rechtlichen Konsequenzen fürchten. Als illegale Einwanderer in die USA werden Mutter und Tochter voneinander getrennt. Hier kommen Selena Durán und das Magnolia-Projekt ins Spiel...
Buchtipp des Monats Juni 2024
Hellford, Anna: Frühlingsgeheimnisse (Season sisters)
Auftakt einer Tetralogie über vier Schwestern, die in Wales auf einer Farm, die einer Hippiekommune gleicht, aufgewachsen sind. Im vorliegenden Band steht Spring im Mittelpunkt, die als 16-Jährige nach London flüchtete, auf die schiefe Bahn geriet und nun Sozialstunden ableisten muss. Dies bedeutet, dass sie Sophia, einer alten Dame, im Haushalt zu Hand gehen muss. Mit der Zeit wächst zwischen den beiden unterschiedlichen Frauen eine Freundschaft. Spring will der einsamen Sophia helfen und zusammen begeben sie sich auf eine Reise, die sie mit Geschehnissen des 19. Jahrhunderts konfrontiert, aber auch Intrigen, denen Sophia zum Opfer fiel. Die Verbindung Gegenwart und Vergangenheit wird gekonnt und spannend geschaffen bis zur furiosen Auflösung. Die restlichen Bände der Reihe erscheinen noch in diesem Jahr.
Buchtipp des Monats Mai 2024
Grisham, John: Die Entführung
Die Fortsetzung des erfolgreich verfilmten Bestsellers "Die Firma" (1991) von J. Grisham mit Anwalt Mitch McDeere spielt 15 Jahre später. Mitch lebt mit Frau Abby und ihren Kindern in Manhattan und ist Seniorpartner der größten Kanzlei der Welt. Seine Vergangenheit, in der er die alte Kanzlei - ein Mafiaunternehmen - dem FBI auslieferte, liegt hinter ihm. Jetzt, um 2005, übernimmt er den Fall seines todkranken Mentors, bei dem eine türkische Baufirma gegen den libyschen Führer Al-Gaddafi klagt. Mitch reist nach Tripolis, begleitet von der Tochter des Kollegen, der Anwältin Giovanna. Die junge Frau wird samt Personenschützern von Warlords entführt, ihre Begleiter brutal hingerichtet. Mitch und Abby werden von den Entführern als Kontakt ausgewählt, um das abstrus hohe Lösegeld zu beschaffen. Ein unterhaltsamer Justizthriller mit politischen Verstrickungen, routiniert geschrieben, auch unabhängig vom Vorgänger zu lesen.
Buchtipp des Monats April 2024
Dahl, Arne: Stummer Schrei
Der Bestseller-Autor beginnt eine neue Reihe um das Team NOVA mit der Kommissarin Eva Nyman. Evas alter Chef Lukas Frisell hatte 15 Jahre zuvor nach einer tödlich verlaufenen Entführung den Dienst quittiert, hielt erst als äußerst beliebter Dozent Seminare über das Leben in der Natur und verwandte Themen, zog sich danach ganz in den Wald zurück. Eva bekommt pathetisch formulierte anonyme Briefe, in denen vor dem bedrohlichen Klimawandel gewarnt und Attentate auf besonders klimaschädlich agierende Personen und Firmen angekündigt (und durchgeführt) werden. Evas Team arbeitet unter Hochdruck, um dies - zunächst vergeblich - zu verhindern. Die Diktion der Briefe erinnert Eva sehr an ihren alten Chef, auf den sich die Ermittlungen konzentrieren. Obwohl er festgesetzt und dann (angeblich) lückenlos observiert wird, hilft ihm sein alter Kumpel Alonso zu entwischen: Lukas ist jetzt selbst auf der Spur des Täters. Was zunächst als "CliFi" (Klima-Fiktion) daherkommt, entpuppt sich am Ende als persönliche Rache. Spannender Pageturner.
Buchtipp des Monats März 2024
McCulloch, Amy: Der Eisbrecher
Die Antarktis ist das spektakulärste Reiseziel, das sich Olivia vorstellen kann. Aufgeregt bezieht sie ihre Kabine auf dem zu einem Luxusschiff umgebauten Eisbrecher. Die ersten riesigen Eisberge mit ihren schroffen Kanten versetzen sie in Staunen - bis ihr die Vorkommnisse an Bord den Atem rauben: Zwei Passagiere sterben! War es Mord? In der Antarktis gibt es keine Polizei, keine Telefone und keine Rettung. Unter der endlosen Mitternachtssonne kann Olivia niemandem vertrauen, denn irgendjemand an Bord will verhindern, dass sie lebend in die Zivilisation zurückkehrt ... Mitreißender, temporeicher Thriller.
Buchtipp des Monats Februar 2024
Walsh, Rosie: Ein ganzes Leben lang
Emma und Leo sind ein glückliches Ehepaar, leben in London und haben eine kleine Tochter. Leo schreibt als Journalist Nachrufe. Nach der Krebserkrankung seiner Frau, einer Meeresbiologin, will er vorsorglich auch ihren Nachruf verfassen. Schließlich kennt er sie am besten. Als er alte Unterlagen findet, muss er daran zweifeln. Je mehr er in Emmas Vergangenheit gräbt, die eng mit einer anderen Familie verknüpft ist, umso undurchsichtiger wird das Lügengebilde. Leos Vertrauen wird auf eine harte Probe gestellt. Es gibt viele Wendungen, bevor auch für Emma Unerhörtes enthüllt wird. - Die Autorin erzählt abwechselnd aus Emmas und Leos Perspektive. Im Mittelpunkt des fesselnden Unterhaltungsromans steht Emmas Lebensweg mit traumatischen Folgen.
Buchtipp des Monats Januar 2024
Coben, Harlan: Nur für dein Leben
David sitzt seit fünf Jahren hinter Gittern - für den Mord an seinem 3-jährigen Sohn, den er nicht begangen hat. An die Tatumstände kann er sich nicht erinnern und hat sich seinem Schicksal phlegmatisch ergeben. Doch dann zeigt ihm seine Schwägerin ein Foto mit einem Jungen, der der nunmehr 8-jährige Matthew sein könnte. David wagt einen Gefängnisausbruch und will, von den Behörden gejagt, die Wahrheit über die damaligen Ereignisse herausfinden. Seine Suche führt ihn zum Anwesen einer reichen Oberschichtfamilie, die ein Geheimnis hütet ... Es gelingt dem US-amerikanischen Bestsellerautoren einmal mehr ein spannender und gut erzählter Thriller, der mitreißend Davids Suche nach der Wahrheit gegen alle Widerstände schildert.
Buchtipp des Monats Dezember 2023
Wolf, Klaus-Peter: Der Weihnachtsmannkiller
Seit Jahren zieht ein Weihnachtsmannmörder eine blutige Spur durch Ostfriesland. Bisher starben zwölf Männer in roten Kostümen, Fahndungserfolg gleich null. Also erklären sich Frank Weller und Rupert bereit, sich zu kostümieren und den Serienkiller zu überführen ...
Weihnachten einmal ganz anders – Der erste Weihnachtskrimi von Bestsellerautor Klaus-Peter Wolf
Buchtipp des Monats November 2023
Follett, Ken: Die Waffen des Lichts
Im englischen Ort Kingsbridge überrollen die geschichtlichen Ereignisse eine Gruppe von Menschen. Von 1792 an bis zur Schlacht von Waterloo 1815 erfüllt sich das Schicksal von Sal, Amos, Kit und vielen anderen. Die Arbeiterin Sal hilft dabei eine Gewerkschaft der Textilarbeiter zu gründen und wird bestraft, weil das "Koalitionsgesetzt" jede Absprache zwischen mehreren Personen verbietet. Sie und ihr Sohn Kit kämpfen für ihr Mitspracherecht und die Meinungsfreiheit. Der Tuchfabrikant Amos, der seine Arbeiter schützen will, geht trotzdem mit der Zeit und kauft neue Maschinen, die die Tuchproduktion beschleunigen und Arbeiter überflüssig machen. Die Bischofstochter Elsie versucht mit ihrer Sonntagsschule, die größte Armut und Unwissenheit zu bekämpfen. - In seinem 5. Kingsbridge-Roman breitet der bekannte Autor wieder ein mitreißendes Panorama des Lebens aus. Die Auswirkung der Frühindustrialisierung und des Weltgeschehens und nicht zuletzt die Lebens- und Liebesgeschichten der Leute aus Kingsbridge sind gekonnt beschrieben.
Buchtipp des Monats Oktober 2023
Kehlmann, Daniel: Lichtspiel
Sechs Jahre nach seinem letzten großen Roman "Tyll" legt Daniel Kehlmann mit "Lichtspiel" einen ebenso anspruchsvollen wie unterhaltsamen biographischen Roman vor, der erneut in eine dunkle Zeit der deutschen Geschichte führt: in das nationalsozialistische Deutschland. Im Mittelpunkt des fast 500 Seiten starken Romans steht der heute weitgehend vergessene, in der Weimarer Republik aber berühmte Filmregisseur Georg Wilhelm Pabst (1885-1967), der nach 1933 in die USA emigrierte, in Hollywood allerdings erfolglos blieb. 1939 reiste er in seine österreichische Heimat zurück, um seine kranke Mutter zu besuchen. Nach Kriegsausbruch wurden die Grenzen geschlossen, und Pabst blieb mit seiner Familie in der "Ostmark" des Deutschen Reiches, wo er sich mit den Machthabern arrangierte und erneut Filme drehte. Der Verbürgtes und Fiktives vermischende Roman besticht durch seine virtuose Erzählkunst, durch atmosphärische Dichte und eindringliche Szenen.
Buchtipp des Monats September 2023
Frie, Ewald: Ein Hof und elf Geschwister
Der in Tübingen lehrende Neuhistoriker, verbindet in diesem Bestseller Geschichtsschreibung und Familienporträt. Sehr konkret und anschaulich zeichnet Frie die Geschichte des münsterländischen Bauernhofs nach, auf dem er mit seinen 10 Geschwistern aufgewachsen ist. Es ist ein ländlich-konservatives Familienbild, eingerahmt von unhinterfragtem Katholizismus und den Traditionen bäuerlichen Lebens, die aber mehr und mehr von technischen und organisatorischen Neuerungen aufgeweicht werden. Liebevoll beschreibt der Autor, wie unterschiedlich die Eltern mit dem Wandel umgehen, der allmählich auf dem Land einzieht, und macht diesen auch an den unterschiedlichen Lebensentwürfen der Geschwister fest, die er über ausgiebige Interviews erschlossen hat. Dazu liefert er auch die gesellschaftlichen Hintergründe. Eine exemplarische Erzählung vom Wandel des Bauernlebens in den letzten 75 Jahren .
Buchtipp des Monats August 2023
Read, Shelley: So weit der Fluss uns trägt
Colorado, Ende der 1940er-Jahre: Die 17-jährige Victoria lebt nach dem Tod ihrer Mutter allein mit dem Vater und dem Bruder in einem kleinen Ort am Gunnison River. Ihr Vater bewirtschaftet die Pfirsich-Farm, die der Familie ein kleines Einkommen sichert, Victoria unterstützt, wo sie kann. Als sie unverhofft einem Fremden begegnet, verliebt sie sich in ihn. Die beiden schmieden Zukunftspläne. Doch der Hass des Dorfes auf den jungen Mann indigener Herkunft bringt beide in große Gefahr. Schließlich muss Victoria in die Wildnis fliehen und um das nackte Überleben kämpfen. - Die US-amerikanische Autorin legt mit diesem Debüt einen Roman über das karge und entbehrungsreiche Leben in den Elk Mountains in Colorado Mitte des letzten Jahrhunderts vor, in dem Minderheiten verfolgt und Andersdenkende aus der Gemeinschaft ausgeschlossen werden. Spannend und unterhaltsam wird der Überlebenswille Victorias erzählt, die trotz schmerzlicher Verluste dem Schicksal die Stirn bietet. Flüssig zu lesender Pageturner.
Buchtipp des Monats Juli 2023
Tack, Stella: Black Bird Academy - Töte die Dunkelheit
Die Black Bird Academy ist ein Ort, der seinesgleichen sucht. An dieser dunklen Schule werden Exorzisten ausgebildet, deren Aufgabe es ist, die Menschheit vor den Dämonen zu beschützen. Als Leaf Young in einem Kerker der Black Bird Academy erwacht, kann sie nicht glauben, was ein attraktiver Kerl namens Falco ihr erklärt: Ein Dämon hat von ihr Besitz ergriffen, kurz nachdem dieser ihr einen Dolch ins Herz gerammt hat! Falco ist fasziniert von Leaf. Denn noch nie konnte ein Mensch nach einem Dämonenangriff die Kontrolle über den eigenen Körper behalten, ohne dabei seinen Verstand zu verlieren. Und so macht die Academy ihr ein Angebot: Wenn sie sich zur Exorzistin ausbilden lässt, bekommt sie ihre Freiheit zurück. Falco soll sie trainieren, doch was er nicht ahnt: Leaf hört in ihrem Kopf eine verführerische Stimme. Und diese ist nicht menschlich … Spannend, düsterer Auftakt der Dark-Academia-Romantasy-Trilogie von Stella Tack.
Buchtipp des Monats Juni 2023
Crilly, Jane: Der Gärtner von Wimbledon
Hinter der ansprechenden Umschlagillustration im Retro-Stil verbirgt sich eine Liebesgeschichte, die in eine Rahmenhandlung der Gegenwart eingebettet ist: Cara Gibson - angehende Autorin - erhält den Auftrag, den jahrzehntelangen Gärtner des Tennis-Rasens von Wimbledon zu porträtieren. Beim Interview-Termin kommen sie auf Persönliches zu sprechen und der alte Henry offenbart die tragische Geschichte seiner lebenslangen Liebe, die Cara zu einem Roman verarbeitet. Die Liebesgeschichte folgt dem klassischen Motiv: Tochter aus gutem Hause verliebt sich in einfachen Angestellten. Der 2. Weltkrieg trennt die beiden, sie wähnt ihn tot, heiratet einen anderen. Er weiß darum und hofft jahrzehntelang, dass sie nach Wimbledon zurückkommt. Schließlich erfährt die geliebte Rose durch den publizierten Roman von Henrys Überleben...- Sehr berührende Geschichte.
Buchtipp des Monats Mai 2023
Elsberg, Marc: °C – Celsius
Der neue Thriller von M. Elsberg behandelt ein brisantes Thema, das in naher Zukunft aktuell werden könnte: Geo-Engineering . Ohne Vorwarnung starten riesige chinesische Drohnen in den Himmel und verteilen chemische Substanzen in der Atmosphäre, eine Art "Sonnenschirm" soll die Klimaerwärmung stoppen. Doch bald wollen andere Staaten gleichfalls für sich die besten Bedingungen schaffen, ein tödliches, weltumspannendes Machtspiel beginnt. Mitten drin die UNO-Klimawissenschaftlerin "Fay" Oyetunde-Rabelt, ihr Kindheitsfreund und Milliardär "Manu" Sanusi, der US-Journalist Pat Welzer sowie zahlreiche Politiker. Die Lage auf der Erde spitzt sich immer weiter zu. Die südlichen Länder kämpfen gegen den Norden, das Klima gerät außer Kontrolle. - Die Kapitel sind kurz, die Schauplätze und Perspektiven wechseln schnell ; insgesamt ein gut recherchiertes, fesselndes Szenario und auch bereits SPIEGELbestseller.
Buchtipp des Monats April 2023
Herzog, Katharina: Das kleine Bücherdorf - Frühlingsfunkeln
Niemand würde vermuten, dass die toughe Shona nicht nur ein Café in Swinton führt und fantasievolle Cupcakes backt, sondern auch einen Blog betreibt, in dem sie nie abgeschickte Briefe veröffentlicht. Einer dieser Briefe ist von ihr selbst. Sie hat ihn an Alfie, ihren verstorbenen Freund, geschrieben, an dessen Tod sie sich schuldig fühlt. Womit sie allerdings nicht gerechnet hätte: Eines Tages bekommt sie eine Antwort darauf, und der unbekannte Schreiber scheint sie besser zu kennen, als ihr lieb ist.
Nathan Wood, Bestsellerautor, hat den Ort vor Jahren verlassen, nach dem Tod seines besten Freundes Alfie. Shona, Nathan und Alfie waren von Kindheit an unzertrennlich, doch irgendwann wurden die Dinge kompliziert – und schmerzhaft. Als Nathan nach einigen wilden Jahren in Edinburgh nun unerwartet nach Swinton zurückkehrt, möchte er Shona endlich seine Gefühle gestehen. Doch dafür müsste er enthüllen, was er damals getan hat …
Die Bücherdorf-Romane von Autorin Katharina Herzog erzählen von romantischen Verwicklungen und sind eine Liebeserklärung an das Lesen.
Buchtipp des Monats März 2023
Krüger, Martin: Wintersterben
Interpol-Ermittlerin Valeria Ravelli muss in einem abgelegenen Bergdorf in den Walliser Alpen im Mordfall des ehemaligen Fremdenlegionärs und BKA-Beamten Thomas Gress ermitteln. Er wurde über einen längeren Zeitraum gefangen gehalten und gefoltert. Angeblich verfolgte er die Spur mehrerer verschwundener Mädchen und Frauen. Doch etwas stimmt nicht mit diesem Dorf, die Einwohner schweigen und sind offenbar abhängig von einem sehr reichen mysteriösen Comte, der auf seinem riesigen Gelände Jagden mit ausgewählten Gästen veranstaltet. Es gibt weitere Tote und Ravelli selbst gerät mehrfach in Lebensgefahr, während ihr neuer Kollege Colin Bain einer parallelen Spur folgt. Valeria kann niemandem trauen und sie ahnt nicht, mit welch grausamem Gegner sie es zu tun hat. Der in Rheinland-Pfalz lebende Autor vermischt in einer bedrohlichen und düsteren Grundatmosphäre die Grenzen zwischen Realität und Fiktion. Der spannende 2. Band der Valeria Ravelli-Reihe erzeugt etliche Gänsehaut-Momente.
Buchtipp des Monats Februar 2023
Lorentz, Iny: Ritter Constance
Im 12. Jahrhundert macht sich von Frankreich aus Raoul, frisch angetrauter Ehemann der jungen Adligen Constanze, mit dem Kreuzfahrerheer auf den Weg nach Jerusalem, während Constanzes Besitz von ruchlosen Nachbarn beansprucht wird. Als sie erfährt, dass ihr Mann im Heiligen Land verschollen ist, will sie ihn retten. Seit frühester Jugend ist sie im Waffenhandwerk geübt und zögert deshalb nicht, sich, als Mann verkleidet, auf den Weg zu machen. In Palästina findet sie im ortskundigen Kreuzritter Michael einen Helfer, der ihren Mut unendlich bewundert und ihr beisteht. Es gelingt ihnen, Raoul aus den Händen eines grausamen Sarazenen-Fürsten zu befreien ... - Leicht lesbar mit spannenden Wendungen!
Buchtipp des Monats Januar 2023
Nesbo, Jo: Blutmond
Die alte Schauspielerin Lucille schuldet der Mafia in L.A. zu viel Geld. Saufkumpan Hole hatte sich gänzlich aufgegeben und kehrt nur ihrethalben nach Oslo zurück: Immobilienmillionär Röed wird beschuldigt, 2 junge Frauen ermordet zu haben, und Harry soll für viel Geld die Wahrheit herausfinden. Zusammen mit seinen alten "Freunden", dem totkranken Psychologen Aune, dem korrupten Polizisten Truls und Drogendealer öystein ermittelt er, immer der Polizei mit seiner alten Chefin Katrine um einiges voraus. Harrys Umfeld, seine Trauer nach Rakels Tod, seine Alkoholsucht, viele komplizierte Beziehungen machen den Plot zusätzlich interessant. Denn was zunächst wie widerwärtige Serienmorde aussieht, stellt sich als perfider Plan eines als Kind sexuell missbrauchten Biologen heraus... Rasanter Pageturner!
Buchtipp des Monats Dezember 2022
Klüpfel/Kobr: Der große Coup des Monsieur Lipaire
Ein Rätsel, das zum Familienschatz einer südfranzösischen Adelsdynastie führt, versteckt im Kanallabyrinth der malerischen Küstenstadt Port Grimaud? Das klingt zu formidable, um wahr zu sein. Gelegenheitsgauner Guillaume Lipaire sieht endlich seine Chance, schnell an viel Geld zu kommen. Er versammelt ein ungewöhnliches Team um sich, das ihm dabei helfen soll, das Rätsel zu lösen: Wassertaxifahrer Karim, Eisverkäuferin Jacqueline, Ex-Fremdenlegionär Paul, Delphine, die den örtlichen Handyladen betreibt, und die 84-jährige Lebedame Lizzy. Zusammen sind sie die Unverbesserlichen von der Côte d’Azur. Dumm nur, dass keiner von ihnen weiß, wie man einen großen Coup aufzieht und ihnen die Adeligen langsam, aber sicher auf die Schliche kommen. Ein turbulentes Katz-und-Maus-Spiel durch den pittoresken Urlaubsort beginnt, bei dem eine Katastrophe die nächste jagt.
Nach dem Allgäu mit Kommissar Kluftinger entführt uns das Bestsellerduo Klüpfel & Kobr an die traumhaft schöne Côte d’Azur.
Buchtipp des Monats November 2022
Hansen, Dörte: Zur See
Seit 300 Jahren lebt Familie Sander auf einer kleinen Nordseeinsel. Hanne Sander, die immer dafür sorgt, dass ihr Haus auf Gäste und Naturkatastrophen vorbereitet ist, ihr ältester Sohn Ryckmer Sander, der als Schiffskapitän das Frieren übt und zu viel trinkt, die Tochter Eske, die vor allem die Touristen und das Verschwinden der Inselkultur fürchtet, und der jüngste Sohn Henrik, verträumt und immerzu barfuß. Ihrer aller Leben verändert sich innerhalb eines Jahres auf drastische Weise. Außerdem sind da noch die anderen Inselbewohnerinnen und Inselbewohner, viele von ihnen kämpfen mit der Einsamkeit. Und auch die Insel selbst ist in Veränderung begriffen ... Hansen erzählt gewohnt schnörkellos, dicht, atmosphärisch, berührend und mit sehr eindrücklichen Beschreibungen von Natur und Menschen.
Buchtipp des Monats Oktober 2022
Pooley, Claire: Das Wunder von Bahnsteig 5
Eine Beinahe-Katastrophe bringt Kolumnistin Iona, Finanzjongleur Piers, Schülerin Martha, Krankenpfleger Sanjay, Langzeit-Ehemann David und It-Girl Emmie zusammen. Beim Essen im Pendlerzug nach London verschluckt sich der zweifache Familienvater Piers an einer Weintraube und wäre wohl daran erstickt, hätte Krankenpfleger Sanjay nicht die rettende Maßnahme ergriffen. Das Ereignis löst eine Kettenreaktion aus, in deren Mittelpunkt die exzentrische, lesbische Zeitschriftentherapeutin Iona (57) steht. Aus der anonymen Gruppe von sechs Pendler, die anfangs nur ihren täglichen Weg nach London gemeinsam haben, wird eine Schicksalsgemeinschaft, die bald Freud und Leid miteinander teilt. Ganz viel Lebensweisheit und viele verblüffende Überraschungen sind eingebettet in diesen wertvollen Schmöker.
Buchtipp des Monats September 2022
Capus, Alex: Susanna
In New York wird die Brooklyn Bridge eröffnet, Edisons Glühbirnen erleuchten die Stadt. Mittendrin Susanna, eine Malerin aus Basel, die mit ihrer Mutter nach Amerika ausgewandert ist. Während Maschinen die Welt erobern, kämpfen im Westen die Ureinwohner ums Überleben. Falsche Propheten versprechen das Paradies, die Kavallerie steht mit entsicherten Gewehren bereit. Mit ihrem Sohn reist Susanna ins Dakota-Territorium. Sie will zu Sitting Bull, um ihn zu warnen. Ein Portrait, das sie von ihm malt, hängt heute im State Museum North Dakotas. Das ergreifende Abenteuer einer eigenwilligen und wagemutigen Frau, voller Schönheit und Mitgefühl erzählt.
Buchtipp des Monats August 2022
Heiland, Julie: Diana : Königin der Herzen
Am Anfang, 1978, stand hingebungsvolle Liebe, am Ende, 1996, bitterer Krieg, der mit einer Scheidung endet. Dazwischen erzählt Julie Heiland, wie sich Lady Diana Spencer (1961-1997) in den begehrtesten Junggesellen der Welt, Prince Charles Thronfolger des Vereinigten Königreiches, verliebt, wie er um sie wirbt und sie schließlich, unter den Augen von Millionen gerührter Zuschauer, vor den Altar führt. In Vor- und Rückblenden geht es um Dianas Leben in und außerhalb des Rampenlichts, um ihre Komplexe, um die Liebe zu den beiden Söhnen und die Verzweiflung eine Ehe zu retten, die so märchenhaft begann. Im Nachwort lässt die Autorin wissen, dass der Roman, neben den historisch verbürgten Elementen, viele fiktive Ereignisse enthält, die sich so hätten abspielen können. Fiktion hin oder her, Diana entfaltet noch heute ihre Wirkung als Königin der Herzen.
Buchtipp des Monats Juli 2022
Huber, Christian: Man vergisst nicht, wie man schwimmt
August 1999. Sengende Hitze liegt über Bodenstein, dem Heimatkaff des 15-jährigen Pascal. Es sind die großen Ferien und eigentlich könnte Pascal den Sommer genießen. Den Skatepark. Die Partys der Oberstufler. Das Freibad mit den besten Pommes der Erde. Doch seit er nicht mehr schwimmen kann, mag Pascal den Sommer nicht mehr. Warum das so ist, das kann er nicht erzählen. Ebenso wenig, wieso ihn alle Krüger nennen. Und erst recht nicht, warum er sich unter keinen Umständen verlieben darf. Lieber träumt er vor sich hin und schreibt Geschichten. Dann kracht Jacky in seine Welt. Ein geheimnisvolles Mädchen aus dem Zirkus. Mit roten Haaren, wasserblauen Augen und keiner Angst vor nichts. Zusammen verbringen sie einen flirrenden, letzten Sommertag, der alles für immer verändert...
Buchtipp des Monats Juni 2022
Fontaine, Naomi: Die kleine Schule der großen Hoffnung
Yammie lässt das Stadtleben und ihren Freund Nicolas hinter sich, um im First-Nation-Reservat Uashat in Kanada als Lehrerin zu arbeiten. Ist sie noch eine Innu, wie die indigene Bevölkerung im Norden des Staates Québec genannt wird, oder ist sie durch Erziehung und Studium der französischen Sprache schon "zu weiß" geworden? Kann sie als junge Lehrerin den Heranwachsenden, deren Zukunft von Alkohol und Depressionen überschattet ist, Perspektiven bieten? Nach einem ereignisreichen Jahr sind die Schüler Yammie ans Herz gewachsen. Und sie erkennt, dass nicht nur die Jugendlichen gereift sind, sondern dass auch sie sehr viel von ihnen gelernt hat. Gefühlvoll und authentisch - dieser Roman erzählt vom Leben der kanadischen Ureinwohner, von ihren Sorgen, Ängsten, Sehnsüchten und Hoffnungen.
Buchtipp des Monats Mai 2022
Peters, Katharina: Ufermord : ein Rügen-Krimi
Die Rügener Kriminalkommissarin Romy Beccare wird an das Ufer des Selliner Sees gerufen, weil man eine männliche Leiche entdeckt hat. Der Tierarzt Michael Bautner wurde dort erstochen. Schnell hat man auch einen Verdächtigen: einen abgeschottet lebenden Mann, dessen Hund Bautner angeblich falsch behandelte und der deshalb starb. Doch Romy kommen Zweifel, die Ermittlungen laufen ihr viel zu glatt. Dann wird bei Bauarbeiten in Sellin das Skelett eines seit fast drei Jahrzehnten vermissten Mannes gefunden, der offenbar kurz vor seinem Verschwinden mit Bautner zu tun hatte ... Erneut ein spannender Krimi der bewährten Reihe mit einigen überraschenden Wendungen.
Buchtipp des Monats April 2022
Hoover, Colleen: Für immer ein Teil von dir
Es ist fünf Jahre her, dass Kenna ihre große Liebe Scott bei einem tragischen Unfall verloren hat. Nach einer Haftstrafe kehrt Kenna in die Stadt zurück, in der ihre kleine Tochter bei Scotts Eltern lebt. Sie sehnt sich danach, eine Beziehung zu ihrem Kind aufzubauen und weiß doch, dass Scotts Eltern noch immer trauern und ihr nicht vergeben haben. Auch Ledger, Scotts bester Freund, reagiert zunächst schockiert, als er erfährt, wer Kenna ist. Seine Abneigung verwandelt sich jedoch, je näher er Kenna kommt, in Mitgefühl...
Eine von der ersten Seite an fesselnde, mit viel Feingefühl erzählte Geschichte um Trauer, Schuld und Vergebung, die emotional aufwühlt und die man nicht mehr weglegen kann. Hoover versteht es einfach, ihren Liebesgeschichten Tiefgang zu verleihen und überzeugt auch sprachlich.
Buchtipp des Monats März 2022
Gurnah, Abdulrazak: Das verlorene Paradies
Der 1948 in Sansibar, Tansania, geborene Autor erzählt die Geschichte eines 12-jährigen Jungen am Anfang der Kolonialisierung Afrikas durch die Europäer. Bei seinem Onkel, einem gewieften, aber gutmütigen Geschäftsmann, muss der Junge die Schulden seiner Eltern abarbeiten. In der fremden Stadt lernt er eine Welt kennen, die ihm bisher verschlossen war. Afrika im Übergang, an der Schwelle eines Zeitalters, an der die althergebrachte Tradition nicht mehr viel bedeutet. Das alles wird sehr anschaulich, oft poetisch erzählt. 1994 gelang Gurnah mit diesem Roman der Durchbruch als er für den Booker Prize nominiert wurde. Nachdem Gurnah nun mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurde, liegt der Roman in einer sehr ansprechenden Neuausgabe vor.
Buchtipp des Monats Februar 2022
Quinn, Catherine: Drei Witwen
Drei Frauen sind es, die im Mittelpunkt von Catherine Quinns Krimidebüt stehen. Sie alle waren Ehefrauen von Blake, der in der Wüste Utahs tot aufgefunden wurde. Als Anhänger der Kirche der Heiligen der Letzten Tage, einer mormonischen Untergruppe, war Blake die Vielehe erlaubt, weshalb er die gegensätzlichen Frauen Rachel, Emily und Tina ehelichte. Nun berichten die Frauen ihre Sicht auf den Tod von Blake. Langsam schälen sich aus den Perspektiven der "Drei Witwen" die wirklichen Abläufe und Zusammenhänge heraus, die zum grausamen Tod des Mannes in der Wüste geführt haben. In ihrem langsam erzählten Krimi legt Catherine Quinn Schicht um Schicht die Wahrheit hinter dem Tod und der Vielehe von Blake frei. Ihr Roman ist ein faszinierender Einblick in die mormonische Glaubenswelt und deren Riten. Man erhält einen Einblick in eine amerikanische Glaubensrichtung, die uns fremd scheint. Als psychologischer Spannungsroman überzeugend.
Buchtipp des Monats Januar 2022
Ebert, Sabine: Die zerbrochene Feder
Ende 1815, Zeit der Restauration: Die junge Witwe Henriette wird nachts aus dem Schlaf gerissen und muss laut Polizeierlass binnen einer Stunde Preußen verlassen. Ihre Schilderungen des Kriegsleides und Herrscherversagens vor, während und nach der Völkerschlacht haben in allerhöchsten Kreisen Missfallen geweckt. Der Oheim Friedrich Gerlach, Verleger und Buchhändler im sächsischen Freiberg, nimmt sie auf. Doch rasch merkt sie, dass sich auch hier die Zeiten geändert haben: verschärfte Zensur, die Rückkehr zum Korsett und der gesellschaftliche Druck, sich wieder zu vermählen, setzen ihr zu. Mit der Rückkehr des wie sie traumatisierten Kriegsfreiwilligen Felix Zeidler trifft sie einen Freund und Vertrauten wieder. Doch erst nach einer drohenden Katastrophe wird ihr klar, dass er ihr mehr als nur ein Freund ist. Sie heiraten, aber die Bedrohung von Verrat und Gefängnis hängt über ihnen ... - Im losen Fortsetzungsband von "1813 - Kriegsfeuer" und "1815 - Blutfrieden" erzählt Autorin Sabine Ebert über die Liebesbeziehung von Henriette und Felix. Sie fügt beide klug in die Zeit der Restauration, des Biedermeier, ein. Strukturiert und verständlich geschrieben schürt die Autorin kontinuierlich und gekonnt Spannung. Gern empfohlen.
Buchtipp des Monats Dezember 2021
Heldt, Dora: Geld oder Lebkuchen
Es ist Advent auf Sylt. Ernst Mannsen hat zwar nichts gegen Weihnachten, aber die Insel ist ihm ohne Touristen zu leer, die Tage sind lang und dunkel. Seine Frau Gudrun freut sich hingegen auf den Weihnachtsmarkt, aufs Schmücken des Hauses und auf die Weihnachtsfeiertage mit der Familie.Als der gelangweilte Ernst erfährt, dass der Filialleiter der Bank mitsamt den Spenden für die bedürftigen Kinder verschwunden ist, ergreift er seine Chance auf Abwechslung: Er wird sich um das Problem kümmern! Und das Geld für die Weihnachtsgeschenke beschaffen. Sozusagen als Robin Hood von Sylt. Mit einigen Komplizen plant er einen großen Coup, der allerdings ganz anders läuft als geplant... Humorvoller Weihnachtskrimi!
Buchtipp des Monats November 2021
Faber, Kim/Petersen, Janni: Winterland
Am Tag vor Heiligabend werden bei einem Terroranschlag auf den Kopenhagener Weihnachtsmarkt etliche Menschen getötet, viele verletzt. Signe Kristiansen ermittelt in alle Richtungen: Wer ist für den Anschlag verantwortlich? Verdächtig ist vor allem eine Gruppe radikaler Islamisten, doch als eine Spur nach Sandsted führt, wo ihr ehemaliger Kollege Juncker den Doppelmord an einem mit der Neonaziszene in Verbindung stehenden Ehepaar aufzuklären hat, kommen die beiden Polizist*innen einem ungeheuerlichen Komplott auf die Spur: der Ettel-al-Husseini-Brigade, einer Terrororganisation aus IS-Kämpfern und Neonazis ... - Der 1. Fall für Juncker und Kristiansen aus der Feder des Autor*innenduos war in Dänemark ein großer Erfolg und das aus gutem Grund. Die Handlung ist hoch spannend und topaktuell, sehr empfohlen.
Buchtipp des Monats Oktober 2021
Whitakter, Chris: Von Hier bis zum Anfang
Das beschauliche Cape Haven steht Kopf, denn nach 30 Jahren kehrt der verurteilte Mörder Vincent King in das Haus seiner Kindheit zurück. Sein Kumpel, der Polizist Walk, steht weiter an seiner Seite. Doch schon nach kurzer Zeit wird dieser zum Haus von Star Radley gerufen, wo er seinen blutverschmierten Freund antrifft. Hat dieser, nachdem er vor 30 Jahren den Tod von Stars Schwester Sissy verschuldet hat, wieder zugeschlagen? - Mit seinem emotional packenden Roman balanciert C. Whitaker auf dem Grat zwischen Familiensaga und Krimi. Denn obwohl das Buch der Grundanlage nach wie ein Krimi klingt, steht doch das Schicksal der beiden Kinder von Star, Duchess (13) und Robin (5), im Mittelpunkt. Einfühlsam beschreibt Whitaker ihr Schicksal und zeigt, wie Fügung und Zufälle zu den aktuellen Entwicklungen in Cape Haven geführt haben. Spannend und überzeugend erzählt.
Buchtipp des Monats September 2021
Fennelly, Beth Ann: Das Meer von Mississippi
Dem Süden der USA droht 1927 eine große Flutkatastrophe. Der Prohibitionsagent Ingersoll wird zusammen mit seinem Partner dorthin gesandt, um den Verbleib zweier verschwundener Agenten zu klären. Als er der zupackenden Dixie Clay begegnet, ahnt er nicht, dass sie eine Schwarzbrennerin ist Als Ingersoll ein verlassenes Baby im Dauerregen Mississippis findet, ist es ausgerechnet Dixie, bei der er das Baby unterbringt. - "Das Meer von Mississippi" ist ein Buch, das bildstark und eindrucksvoll die Atmosphäre dort im Süden der USA heraufbeschwört. Ein echter Überraschungshit - ausdrücklich empfohlen!
Buchtipp des Monats August 2021
Osman, Richard: Der Donnerstagsmordclub
In der Seniorensiedlung Coopers Chase, einem von Englands Luxus-Resorts, treffen sich jeden Donnerstag die Senioren*innen Elizabeth, Ron, Ibrahim und Joyce, um Akten zu bisher ungeklärten Mordfällen zu sichten. Als der Bauunternehmer von Coopers Chase, der zwielichtige Tony Curran, ermordet wird, hat der Donnerstagsmordclub seinen 1. Fall zu lösen. Mit Elizabeth als strategisches Oberhaupt der Gruppe, der jungen Police Constable Donna De Freitas und dem sympathischen DCI Chris Hudson geht die schrullige Gruppe auf Mörderjagd ... - Der mit englischem Humor ausgestattete Krimi wechselt in Kapiteln zwischen dem aktuellen Geschehen und den Schilderungen aus der Sicht von Joyce, der ehemaligen Krankenschwester, die die Ereignisse in ihrem Tagebuch festhält. Dem Autor ist ein unterhaltsamer Krimi mit sympathischen Charakteren gelungen, die er sicherlich nicht das letzte Mal einen Mordfall aufklären lässt.
Buchtipp des Monats Juli 2021
Johnsrud, Ingar: Der Hirte
Die Tochter der einflussreichen Politikerin Kari Lise Wetre wird vermisst - ein Routinefall für Hauptkommissar Fredrik Beier. Doch kurz darauf wird Beier nach Solro beordert, einem alten Hof vor den Toren Oslos. Fünf Männer wurden auf dem Sitz der christlichen Sekte »Gottes Licht« grausam getötet. Das Gelände des Hofs ist ausgestattet wie ein Hochsicherheitstrakt, und im Keller des Gebäudes stoßen die Ermittler auf ein Labor, das auf erschreckende Experimente hinweist. Von den restlichen Mitgliedern der Sekte fehlt jede Spur, unter ihnen die vermisste Annette Wetre ... Teil 1 einer Trilogie.
Buchtipp des Monats Juni 2021
Jefferies, Dinah: Die vermisste Schwester
Ein unterhaltsamer exotischer Familienroman, der auf drei Zeitebenen in Myanmar und Cheltenham spielt. Nach dem Tod ihres Vaters reist die 23-jährige Belle 1936 nach Rangun, wo sie als Sängerin im glamourösen Strandhotel auftritt. Einer alten Zeitungsnotiz entnimmt sie, dass sie eine ältere Schwester, Elvira, hatte, die 1911 als Baby aus dem Garten ihrer Eltern in Rangun entführt wurde. Unterstützt von dem amerikanischen Journalisten Oliver findet sie heraus, dass ihre Mutter damals der Kindstötung verdächtigt wurde und ihre Eltern deshalb nach England flüchteten. Oliver und Belle ermitteln die wahren Schuldigen bis zum spannenden Finale.
Buchtipp des Monats Mai 2021
Safier, David: Miss Merkel - Mord in der Uckermark
Klein-Freudenstadt, 2022. Nach der Pensionierung haben Ex-Kanzlerin Angela Merkel, ihr Gatte Joachim und Mops Putin in der Uckermark ein Refugium gefunden. Sie lernen den unsympathischen Freiherr von Baugenwitz kennen, der kurz darauf in einem von innen verriegelten Schlossverlies tot aufgefunden wird. Mord? Mord! Der Adelige bleibt nicht das einzige Opfer. Verdächtige gibt es eine ganze Reihe. Wer es war, das bekommt die schlaue Frau Dr. Merkel natürlich heraus, mit tatkräftiger Hilfe ihres pfiffigen Gatten und von Personenschützer Mike. Dieser unterhaltsame Krimi könnte sogar der echten Angela Merkel gefallen. Respektvoll gegenüber den Hauptpersonen, oft zum Schmunzeln komisch, mit geziemenden kleinen oder größeren Seitenhieben auf das politische Geschehen in Berlin, spannend und gut formuliert, eine gelungene Mischung aus ernsten und heiteren Momenten. Lesenwert!
Buchtipp des Monats April 2021
Dicker, Joel: Das Geheimnis von Zimmer 622
Eine dunkle Nacht im Dezember, ein Mord im vornehmen Hotel Palace de Verbier in den Schweizer Alpen. Doch der Fall wird nie aufgeklärt. - Einige Jahre später verbringt der bekannte Schriftsteller Joël Dicker seine Ferien im Palace. Während er die charmante Scarlett Leonas kennenlernt und sich mit ihr über die Kunst des Schreibens unterhält, ahnt er nicht, dass sie beide in den ungelösten Mordfall hineingezogen werden. Was geschah damals in Zimmer 622, das es offiziell gar nicht gibt in diesem Hotel ...
Mit der Präzision eines Schweizer Uhrmachers legt Joël Dicker die Spuren zu einer Dreiecksgeschichte aus Machtspielen, Eifersucht und Verrat in den vornehmsten Kreisen der Gesellschaft.
Buchtipp des Monats März 2021
Baldini, Laura: Lehrerin einer neuen Zeit
Vor allem ihre Mutter ist der jungen Maria Montessori (1870-1952) eine unglaubliche Stütze. Unbeirrt ermuntert sie ihre Tochter, trotz aller Widerstände ein Medizinstudium zu beginnen. Maria schließt, sehr zum Missfallen ihrer männlichen Kommilitonen, als Jahrgangsbeste ab. Als sie bemerkt, wie angeblich schwachsinnige Kinder in der Psychiatrie verwahrlosen, setzt sie alles daran, die Kleinen zu fördern. Sie lässt spezielles Spielzeug anfertigen, beschäftigt sich mit den Kindern und erzielt Erfolge, über die die Welt staunt. Bald eilt ihr der Ruf der Ausnahmepädagogin voraus. Privat hat sie weniger Glück. Sie verliebt sich in einen Kollegen, der ihren immer größer werdenden Erfolgen skeptisch gegenübersteht ... -
Die Romanbiografie bringt den Leser*innen eine Ikone ihrer Zeit auf sehr sympathische, interessante und objektive Art nahe.
Buchtipp des Monats Februar 2021
Kepler, Lars: Der Spiegelmann
Der neue Fall für Joona Linna beschert uns ein Wiedersehen mit dem "Hypnotiseur" aus Keplers gleichnamigem Debüt . Er soll dem psychisch schwer angeschlagenen Augenzeugen eines Mordes helfen, sich zu erinnern und so einem Serientäter auf die Spur zu kommen. Mehrere Hypnose-Sitzungen fördern zunächst nur vage Hinweise zutage, bevor ein erneuter Versuch eine unerwartete Wendung bringt. Immer wieder verschwinden junge Frauen und Mädchen und tauchen entweder gar nicht wieder auf oder Jahre später als Leiche. Wo werden sie gefangen gehalten und warum? Joona Linna gibt alles, um die Serie und das Leid der verzweifelten Eltern zu beenden ...
Wie immer bei Kepler spannend, aber nichts für schwache Nerven.
Buchtipp des Monats Januar 2021
Gruber, Andreas: Die Knochennadel
Während einer Versteigerung eines exklusiven Kunstwerks in der Pariser Oper verschwindet Elisabeth, die Freundin des Wiener Privatdetektivs Peter Hogart, spurlos - und mit ihr das Kunstwerk aus dem Mittelalter, die sogenannte Knochennadel, die sie im Auftrag der Versicherung eigentlich dem neuen Besitzer übergeben sollte. Hogart, der seine Freundin wegen eines Kurzurlaubs nach Paris begleitete, muss nun auf eigene Faust ermitteln, zumal Elisabeth der Pariser Polizei als Hauptverdächtige gilt. So stürzt er sich in die fremdartige Welt der Mäzene und Kunstsammler ...
Ein Wiener Privatdetektiv, der signierte LPs von Jazz-Größen sammelt, immer eine Notfallpackung Zigaretten dabei hat sowie seine vorlaute 19-jährige Nichte - da lacht das Herz des Thrillerfans, denn der Charakter des etwas schrägen Protagonisten ist sehr lebendig und durchaus ironisch gezeichnet. Neben der genreüblichen Handlung sind es eben die Figuren, die hier neben Spannung und Dialogwitz den Reiz ausmachen. Fazit: Äußerst unterhaltsam.
Buchtipp des Monats Dezember 2020
Hettche, Thomas: Herzfaden
Ein Mädchen besucht mit seinem Vater ein Marionettentheater.Eine geheimnisvolle Treppe führt sie auf den Dachboden des Hauses, wo sie den verschiedenen Figuren der Augsburger Puppenkiste begegnet und vor allem Hatü, die im wirklichen Leben Hannelore Marschall hieß und einen maßgeblichen Beitrag zur Geschichte der Augsburger Puppenkiste geleistet hatte. Nicht nur der Augsburger Puppenkiste und ihren Schöpfern wird in diesem Buch ein Denkmal gesetzt. Den Leser*innen wird wie dem Mädchen klar, dass wir immer Märchen und Geschichten brauchen, weil sie uns daran erinnern, zu träumen und einander zu helfen. Der Herzfaden ist die Verbindung einer Marionette zu den Menschen im Publikum, durch ihn wird nicht nur die Marionette für uns lebendig, sondern auch die Geschichte, die erzählt wird. Ein poetisches, mitunter auch trauriges Buch. Auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2020.
Buchtipp des Monats November 2020
Weiler, Jan: Die Ältern
Was ist, wenn die Kinder aus dem Haus sind? Kommt da noch was oder war es das schon? Jan Weiler wirft beim Auszug seiner Pubertiere sowohl einen Blick zurück als auch nach vorne, wenn die Eltern schließlich als die "die Ältern" abgestempelt werden, obwohl sie sich längst noch nicht so fühlen ...
Mit großem Vergnügen durfte das Publikum die Familie Weiler, bestehend aus Vater Jan, seiner Frau Sara und den beiden Kindern Carla und Nick, dabei begleiten, wie sie ihr Leben bislang gemeinsam meisterten (z.B. "Im Reich der Pubertiere"). Nun sind die Kinder erwachsen und nabeln sich ein für allemal ab. Darüber schreibt der Erfolgsautor in 21 Kolumnen so köstlich, dass man Tränen lacht, etwa wenn der Nachwuchs das Kochen für die Familie übernehmen soll, den gemeinsamen Sommerurlaub kalt lächelnd absagt oder dem Vater regelmäßig den Lieblings-Joghurt klaut. Bei aller Komik und Überspitzung stellt sich im Text immer wieder mehr als nur ein Hauch von Melancholie ein. Denn obwohl Jan seinen Erziehungsauftrag kündigte und die Kinder angeblich gerne aus seiner Obhut entlässt, fragt er sich fast ängstlich, was das Leben den "verwaisten Ältern" wohl bringen wird. - Das schmale Bändchen mit den lustigen Illustrationen spricht vielen Eltern aus der Seele.
Buchtipp des Monats Oktober 2020
Sauer, Beate: Echo der Toten: Das kriegszerstörte Köln im Januar 1947: Die Polizeianwärterin Friederike Matthée soll Lieutenant Richard Davies von der Britischen Militärpolizei bei der Aufklärung eines Mordfalles unterstützen. Der Altwarenhändler Jupp Küppers wurde in einem Eifelort ermordet, nur ein kleiner Junge könnte die Täter identifizieren und ist deshalb in großer Gefahr. Dann geschieht ein zweiter Mord und die Spur führt zu einem schrecklichen Verrat. Die zwei ungleichen Ermittler recherchieren zwischen Ruinen, hungernden Menschen, Schwarzmarkt, Schuld und Verdrängung, wobei die sensible Friederike immer wieder von Erinnerungen an ihre Flucht aus Ostpreußen heimgesucht wird. Aber auch Richard Davies scheint unter einem dunklen Geheimnis zu leiden. Beate Sauer schrieb bisher historische Romane und "Zeitreise"-Krimis. Hier verbindet sie atmosphärisch dicht einen Kriminalfall mit einer Schilderung der Zeit kurz nach dem Zweiten Weltkrieg und zwei Menschen, die beide Schlimmes erlebt haben und versuchen müssen, mit ihren Erinnerungen fertig zu werden.
Buchtipp des Monats September 2020
Russell, Leigh: Blutrot ist die Sünde
In diesem Fall hat es Detective Inspector Geraldine Steel mit einem besonders grausamen Mord an einer unbeliebten Schuldirektorin zu tun, deren Leiche grausam geschändet wurde - ihre Zunge entfernte der Mörder, als sie noch lebte. Geraldine und ihr Team ermitteln gegen eine Vielzahl von Verdächtigen, wobei dem Ehemann der Toten seine neu gewonnene Freiheit sehr gelegen kommt. Als eine zweite Leiche, diesmal mit herausgeschnittenen Augen, entdeckt wird, wächst der Druck auf die Beamten, doch Geraldine begreift nicht, dass sie diesem Mörder auch privat gefährlich nah ist. Wie bereits beide Vorgänger glänzt dieser Krimi mit einer guten Mischung aus Spannung, menschlichen Abgründen und einer Protagonistin, die in ihrer komplexen Persönlichkeit das Herz des Lesers berührt .
Buchtipp des Monats August 2020
Gilbert, Elizabeth: City of girls
Im Sommer 1940 kommt die junge Vivian Morris nach New York. Nachdem sie gerade frisch vom College geflogen ist, schicken sie ihre konservativen Eltern zu ihrer Tante Peg, die in Midtown Manhattan ein Theater betreibt. Das Lily Playhouse ist ordentlich in die Jahre gekommen und auf seichte und schmalzige Revuen für die Arbeiterklasse spezialisiert. Hier kann Vivian ihr Geschick mit der Nähmaschine beweisen und tief eintauchen in das aufregende Leben im Manhattan der 1940er-Jahre ... Das Buch des Sommers mit Leichtigkeit, Witz und Charme.
Buchtipp des Monats Juli 2020
Jónasson, Ragnar: Dunkel
Hulda Hermannsdóttir ist seit Jahren verwitwet, ihre Arbeit bei der isländischen Polizei ist ihr einziger Lebensinhalt. Nun soll sie nach dem Willen ihres Chefs Magnus vorzeitig in Rente gehen, um für einen jüngeren Kollegen Platz zu machen. Verbittert und frustriert ringt Hulda ihrem Chef noch zwei weitere Wochen ab, um den ungeklärten Tod einer Asylbewerberin, erneut zu untersuchen. Hulda ist wenig umgänglich, harsch im Urteil mit ihrem Umfeld und maßlos verstockt; das nimmt den Leser zunächst nicht gerade für die akribische Kommissarin ein. Erst nach und nach enthüllt sich, was sie so gezeichnet hat, und weckt Sympathien für die Außenseiterin. Durch die Mischung dieser tragischen Lebensgeschichte mit dem exzellent inszenierten Kriminalfall wird dieses auf den ersten Seiten etwas sperrige Buch mit einem wirklich außergewöhnlichen Ende zu einem Hochgenuss für alle Krimileser. Band 2 erscheint im Juli, der Abschluss der Trilogie ist für September angekündigt.
Buchtipp des Monats Juni 2020
Bjerk, Bov: Serpentinen
Der Ich-Erzähler ist mit seinem Sohn auf der Schwäbischen Alb zu den Orten seiner Kindheit unterwegs. Für den aufgeweckten 7-Jährigen ist das Auf und Ab auf den kurvenreichen Straßen ein Abenteuer. Für den depressiven Vater ist die Schlingertour am Abgrund eine Reise in die Vergangenheit und eine Konfrontation mit einem Familienfluch. Vater, Großvater und Urgroßvater haben ihrem Leben selbst ein Ende gesetzt. Er selbst hat es geschafftt, ist Soziologieprofessor und inzwischen älter als sein Vater, und hat im Gegensatz zu ihm ein enges Verhältnis zum Sohn. Trotzdem, die Angst, auch zum Selbstmörder zu werden, ist beherrschend und real. Ein starker Roman, der mit dem Bangen um den Reiseausgang einen starken Sog entwickelt.
Buchtipp des Monats Mai 2020
Schulze, Ingo: Die rechtschaffenen Mörder
Der Roman erzählt das Leben des Dresdener Antiquars Norbert Paulini, der zu DDR-Zeiten einen kleinen, subversiven Kreis von Literatur-Liebhabern um sich versammelte. Nach der Wende verliert er kommerziell und menschlich den Boden unter den Füßen und sympathisiert mit dem Rechtsradikalismus. Der Roman stellt Aufstieg und Scheitern Paulini in drei Teilen und aus ganz unterschiedlichen Erzählperspektiven vor. Der Roman war für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert und steht auch auf der Spiegel Bestsellerliste.
Buchtipp des Monats April 2020
Tsokos, Michael: Abgefackelt
Kurzzeitig nach Itzehoe versetzt, soll der Kieler Rechtsmediziner Paul Herzfeld - um etwas entspannen zu können - als Pathologe im Elbklinikum einen Kollegen ersetzen, der Tage zuvor bei einem Brand in der Klinik ums Leben kam. Was das Unglück betrifft, stößt Herzfeld auf eine Mauer des Schweigens. Während er seinen pathologischen Pflichten nachgeht, erregen bald mehrere Todesfälle seine Aufmerksamkeit und er trifft auf einen High-Tech-Unternehmer, der skrupellose Geschäftstechniken zu pflegen scheint. Handelt eine Killerin, die bevorzugt mit Feuer und durch Drohnen verursachte Unfälle tötet, im Auftrag des Konzerns? Inspiriert von zwei realen Fällen aus den 1990er-Jahren ist dieser 4. Band der True-Crime-Serie um Dr. Herzfeld. Ein Pageturner mit viel Nervenkitzel und Leichenbeschau überall lohnend, besonders für Fans der Serie.
Buchtipp des Monats März 2020
Adolfsson, Maria: Tiefer Fall
Es ist Weihnachten, als ein Toter auf Noorö, der nördlichsten Insel von Doggerland, gefunden wird. Karen Eiken Hornby stürzt sich in die Ermittlungen - erleichtert, auf Weihnachten verzichten zu können. Ein weiterer Mord zeigt eine Verbindung zu einer örtlichen Whiskydestillerie, aber am meisten beunruhigt Karen, dass ihre eigene Familie in den Fall verwickelt zu sein scheinen. Der Fall wird mehr und mehr zu einem Balanceakt zwischen Karens Privatleben und ihrer Rolle als Polizistin.
Der zweite spannende Fall um Kommissarin Karen Eiken Hornby der schwedischen Autorin Maria Adolfsson.
Buchtipp des Monats Februar 2020
Hillenbrandt, Tom: Bittere Schokolade
Eigentlich wollte der Luxemburger Koch Xavier Kieffer seine Jugendliebe Ketti Faber niemals wiedersehen - an ihre gemeinsame Zeit in Paris erinnert er sich nicht allzu gerne zurück. Doch als die Patisseurin ihn einlädt, ihre neue Schokoladenmanufaktur in der Nähe von Brüssel zu besichtigen, kann er nicht widerstehen.Kurz darauf wird Ketti brutal ermordet. Hat ihr Tod etwas mit jener mysteriösen Plantage in Westafrika zu tun, von der die Manufaktur ihren besonderen, fair angebauten Kakao bezog? Und was hat es mit dem Luxemburger Botschafter der Republik Kongo auf sich, der in etwa zur selben Zeit verstarb wie Ketti Faber? Kieffer beginnt zu ermitteln und kommt einem Verbrechen von ungeheuren Ausmaßen auf die Spur. Und er lernt, dass Schokolade eine sehr bittere Angelegenheit sein kann.
Buchtipp des Monats Januar 2020
Wünsche, Christiane: Aber Töchter sind wir immer
Der 80. Geburtstag ihres Vaters , seinerzeit ein bekannter Architekt, vereint die Schwestern Johanna, 56, Heike, 53, und Britta, 28, nach langer Zeit wieder in ihrem Elternhaus am Niederrhein. Die Erinnerung an ihre Schwester Hermine, über deren Tod nie gesprochen wurde, trübt die Wiedersehensfreude. Besonders Britta, die beim Tod ihrer Schwester erst 2 Jahre alt war, ist es ein Bedürfnis, mehr über Hermine zu erfahren. Ist der feierliche Anlass ihres Wiedersehens der richtige Zeitpunkt, um das Schweigen zu brechen? Gut recherchierter, abwechslungsreich und lebendig erzählter zeitgeschichtlicher Roman. Besonder empfehlenswert für Leserrinnen ab 50+.
Buchtipp des Monats Dezember 2019
LeCarré, John: Federball
Nach langjähriger Agententätigkeit im Ausland kehrt der 47-jährige Nat nach England zurück, um seine Ehe zu retten und sein Dasein in einer unbedeutenden Abteilung zu fristen. Beim Badminton lernt er den schüchternen Ed kennen, der zwar nur ein unbedeutender Analyst beim CIA ist, aber zufällig auf ein gigantisches Komplott stößt, dass die EU aus ihren Angeln heben soll. Spionage, Gegenspionage, russische Oligarchen, ein "Maulwurf" sowie ein weltweites Komplott spielen hier eine Rolle - und die aktuelle Weltlage ganz besonders. Engagierter Spionage-Thriller mit wichtigen aktuellen Bezügen und gewohnt ironischer Eleganz. Absolut empfehlenswert.
Buchtipp des Monats November 2019
Poznanski, Ursula: Erebos 2
Vor knapp 10 Jahren war Nick besessen von Erebos, einem Computerspiel, das an seiner Schule kursierte und das komplett außer Kontrolle geriet. Das gleichnamige Jugendbuch "Erebos" wurde 2011 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis in der Kategorie "Preis der Jugendjury" ausgezeichnet. Jetzt ist Erebos zurück. Nick hält das Ganze zunächst für einen Scherz, merkt aber schnell, um wie viel besser das Spiel geworden ist. Erebos hat dazugelernt und erneut verschwimmen die Grenzen zwischen Spiel und Realität auf eine faszinierende, verstörende und gefährliche Weise. Für den 16-jährigen Derek ist Erebos neu, er lässt sich schnell in den Bann des Spiels ziehen, fasziniert von dem, was online ein Adventuregame und offline eine Art Schnitzeljagd in der realen Welt ist. Um was es wirklich geht, ahnt keiner. Der Autorin ist mit dieser Fortsetzung ein genialer Coup gelungen. Virtuelle Realität, Möglichkeiten des Daten- und Identiätsdiebstahls, Spyware und kriminelle Machenschaften: Erebos 2 verpackt all das in eine unglaublich spannende, gut geschriebene Geschichte.
Buchtipp des Monats Oktober 2019
Jensen, Jens Henrik: Das erste Opfer
Der pensionierte Topdiplomat und Think-Tank-Gründer Corfitzen wird ermordet und der höchst dekorierte und schwer traumatisierte, menschenscheue Elitesoldat Niels Oxen , der zufällig nachts den Park des Schlosses Norlund Slot durchstreifte, als dort Corfitzen ermordet wird, gilt zunächst als Hauptverdächtiger. Der Chef des Inlandsgeheimdienstes Mossman bietet Oxen an, die Ermittlungen zu übernehmen, um seine Unschuld zu beweisen.
Spannender Auftakt zu einer in Dänemark angesiedelten Bestseller-Trilogie, die in den höchsten politischen Kreisen spielt.
Buchtipp des Monats September 2019
Engman, Pascal: Der Patriot
Nach dem Mord an einer Journalistin in Stockholm geht die Angst um in Stockholms Redaktionen: Rechtsradikale haben wegen der Flüchtlingspolitik der Presse den Kampf angesagt und haben 10 Journalisten auf ihrer Todesliste. Und scheinbar kann niemand die Terroristen aufhalten ...
Pascal Engman war selbst Journalist und zog sich nach massiven rechtspopulistischen Drohungen 2016 für eine Weile aus dem Journalistendasein zurück, um sein Thrillerdebüt "Der Patriot" zu schreiben, was einerseits ein unterhaltsamer, flüssig geschriebener Schweden-Thriller mit aktuellem Bezug ist, andererseits eine als Thriller verpackte Gesellschaftskritik.
Buchtipp des Monats August 2019
Chase, Eve: Die Schwestern von Applecote Manor
England, 1959. Die vier Schwestern Margot, Dot, Flora und Pam verbringen den Sommer auf dem Landgut von Onkel und Tante. Dort war fünf Jahre zuvor ihre Cousine Audrey spurlos verschwunden. Tante Sybil pflegt das Andenken an ihre Tochter Audrey. Sie weigert sich zu glauben, dass sie tot ist. Und die Cousinen suchen nach Spuren von ihr. In der Langeweile glühend heißer Tage machen sich die Mädchen daran, das Rätsel aufzuklären ...50 Jahre später kaufen, die in 2. Ehe verheirateten Jessie und Will den heruntergekommenen Landsitz voller Charme...
Unterhaltsamer Schmöker voller familiärer Geheimnisse, der schnell Lesesog entfaltet.
Buchtipp des Monats Juli 2019
Bengtsdotter, Lina: Löwenzahnkind
In Gullspång, einer Kleinstadt in Westschweden, verschwindet die 17-jährige Annabelle in einer Juninacht. Die sperrige und unangepasste Ermittlerin Charlie Lager von der Stockholmer Polizei stammt ausgerechnet aus diesem Ort. Und als sie fieberhaft nach dem Mädchen sucht, muss sie sich auch ihrer eigenen Vergangenheit, ihrer problemastischen Kindheit mit einer manisch-depressiven, alleinerziehenden Mutter, stellen. Das Debüt der schwedischen Autorin war im Heimatland ein großer Erfolg und landete auch in Deutschland direkt nach Erscheinen auf den Bestsellerlisten. Und das durchaus zurecht! Fans skandinavischer Krimis werden begeistert sein.
Buchtipp des Monats Juni 2019
Natt och Dag, Niklas: 1793
Stockholm im Jahre 1793: Eine grausam zugerichtete Leiche wird aus dem Wasser geborgen. Kriegsveteran Cardelll und der Jurist Winge untersuchen den Torso des verstümmelten jungen Mannes. Niklas Natt och Dags sorgfältig recherchierter Debütroman führt die Leser in ein Stockholm des Elends und der Verrohung, in dem ein Menschenleben nichts zählt. Die Sympathie für die Helden steigt von Seite zu Seite und die Handlung dieses historischen Krimis ist derart spannend, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag.
Buchtipp des Monats Mai 2019
Whelan, Julia: Mein Jahr mit dir
Ella aus Ohio kann sich ihren lang gehegten Traum von einem einjährigen Literaturstudium in Oxford erfüllen. Alles scheint hier perfekt, die Menschen, die Stadt, die Literatur und selbst das Wetter bieten Ella die ideale Kulisse für ein traumhaft schönes Jahr. Leider stößt sie gleich am ersten Tag mit Jamie Davenport zusammen, der ihren Kurs leitet und der ist zugleich tiefst unsympathisch ist. Jamie scheint völlig beziehungsunfähig, kann aber bei Ella mit seiner großen Liebe zur Literatur punkten und gewinnt schließlich ihr Herz. Dass sein Leben nur noch kurz sein wird, verschweigt er ihr, solange es geht. Der Debütroman der amerikanischen Autorin ist eine moderne, gefühlvolle und niveauvolle Romantik-Story.
Buchtipp des Monats April 2019
Kepler, Lars: Lazarus
In einem Vorort von Oslo wird ein Mann in seiner Wohnung ermordet aufgefunden. In der Gefriertruhe entdeckt die Polizei eine Vielzahl von Leichenteilen. Eines davon ist der Schädel von Summa, der Ehefrau Kommissar Joona Linnas, die bereits vor vielen Jahren in Nordschweden begraben wurde. Kurz darauf bittet eine deutsche Kommissarin Linna um Hilfe. In der Nähe von Rostock ist ein Vergewaltiger ermordet worden. Der Tote hat keinerlei Verbindung zu Schweden, bis sich herausstellt, dass dies nur der Anfang einer Mordserie ist, die ein erschreckendes Muster aufweist. Ist der tot geglaubte Serienmörder Jurek Walter womöglich noch am Leben.... Spannender neuer Fall für Kommissar Linna mit einem furiosen Finale.
Buchtipp des Monats März 2019
Beckett, Simon: Die ewigen Toten
Dr. David Hunters 6. Fall führt ihn ins verlassene Londoner Krankenhaus St. Jude. Dort liegt auf dem Dachboden, die Leiche einer Schwangeren. Bei der Tatortsicherung wird durch Zufall ein zugemauerter Raum entdeckt, indem sich weitere Leichen befinden. Wie sind die Toten in den Raum gekommen und wer hat sie umgebracht? Bei der Rekonstruktion des Tathergangs muss Dr. Hunter wieder enmal sein ganzes gerichtsmedizinisches Wissen aufbieten. Dabei gelingt es Simon Beckett wieder einmal wissenschaftliche Details und eine wendungsreiche Thrillerhandlung zu einem spannenden Ganzen zu verschmelzen.
Buchtipp des Monats Februar 2019
Duve, Karen: Fräulein Nettes kurzer Sommer
Ein aufregender Sommer im Leben einer jungen Frau. Bei dem titelgebenden "Fräulein Nette" handelt es sich um keine geringere als Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848). Duve selbst spricht von einem "Liebesroman", steht doch das Ringen um die Entscheidung für den Richtigen im Mittelpunkt. Heute noch bekannt durch ihre auch damals sehr erfolgreiche Novelle "Die Judenbuche" treffen wir eine unkonventionelle junge Frau. Dieses "Fräulein" mischt sich in Männerrunden ein, wandert lieber als mit den anderen Damen zu sticken und ist von den Dichterfreunden des Onkels nicht im mindesten beeindruckt. Mit dem ihr eigenen trocken-lakonischen "Sound" erweckt Karen Duve ein gar nicht eingestaubtes Kapitel der deutschen Literaturgeschichte zum Leben. Sehr empfohlen!
Buchtipp des Monats Januar 2019
Preston & Child: Headhunt : Feldzug der Rache
Nur nicht den Kopf verlieren, heißt es für Special Agent Aloisius Pendergast und Lieutenant Vincent D'Agosta: In New York treibt ein Serienkiller sein Unwesen, der die Köpfe seiner Opfer als Trophäen behält. Doch er hinterlässt kaum verwertbare Spuren, und die Ermordeten scheinen nichts gemeinsam zu haben - außer Geld, Macht und keinerlei Skrupel. Geht im Big Apple ein Rächer um? Eine Welle der Hysterie stürzt die ganze Stadt ins Chaos. Mittendrin Pendergast und D'Agosta, die kaum einen Schritt weiterkommen... Spannender 17. Fall des FBI-Agenten Pendergast.
Buchtipp des Monats Dezember 2018
Archer, Jeffrey: Traum des Lebens
Leningrad, 1968. Nach der vom KGB betriebenen Ermordung seines Vaters, des Hafenmeisters von Leningrad, flieht der junge Alex Karpenko mit seiner Mutter Elena 1968 per Handelsschiff außer Landes. Als blinde Passagiere versteckt, stehen sie vor der Wahl, nach England oder in die USA zu gelangen.
Der Autor lässt durch eine Doppelhandlung beide Optionen zu: Als Alex und Elena bauen sie sich mit harter Arbeit in New York ein neues Leben auf, als Sascha und Elena kommen sie in London zu Wohlstand und Anerkennung. Alex und Elena entpuppen sich als Naturtalente, die (fast) allen Schicksalsschlägen trotzen. Der abwechslungsreiche Roman entpuppt sich als modernes Märchen mit historischen Bezügen und zeit- und systemkritischen Untertönen in Richtung Russland, aber auch der Traum des American-Way-of-Life erfüllt sich nicht ohne Blessuren...
Buchtipp des Monats November 2018
Pearson, John: Alles Geld der Welt
Gut recherchierte Biografie des amerikanischen Großindustriellen Jean Paul Getty (1892-1976), des zu seiner Zeit reichsten Menschen der USA, und seiner weit verzweigten Dynastie.
1915 nutzte er den Ölboom in Oklahoma, um sich ein Vermögen aufzubauen.
Da er aber ein außerordentlicher Geizhals, strenggläubiger Puritaner, gefühlsarmer und gewinnsüchtiger Geschäftsmann war und es auf fünf gescheiterte Ehen brachte, erzeugte er viel Leid, Eifersucht und Misstrauen unter seinen Kindern und Enkeln. 1973 wurde sein Enkel Paul Getty III. in Rom entführt. Dessen Mutter kämpfte um sein Leben. Doch Paul Getty I. weigerte sich, das Lösegeld von 17 Mio. Dollar zu zahlen. Als die Entführer Paul ein Ohr abschnitten, gab die Familie schließlich nach und kaufte ihn frei.
Facettenreiche Familiengeschichte, die in illustren Kreisen spielt und deutlich macht, dass zum Glück mehr gehört als Geld.
Buchtipp des Monats Oktober 2018
Carter, Chris: Blutrausch
Ein neuer Fall für das Team Hunter und Garcia, die als Sonderermittler beim LAPD tätig sind. Diesmal haben es die beiden mit einem Serienkiller zu tun, der mit extremer Brutalität vorgeht und sich für einen Künstler hält. Der Killer, den sie jagen, lädt die Welt ein, seine Galerie der Toten zu besichtigen.
Das Motiv des "künstlerisch" inszenierenden Killers ist an sich nicht neu, es hält aber immer wieder für einen ausführlichen Blick in die Abgründe von Psychopathen her. Ein ziemlich harter Thriller mit wechselnden Erzählperspektiven, geradlinigem Plot und schnörkelloser Story.
Buchtipp des Monats September 2018
Slaughter, Karin: Ein Teil von ihr
Andrea Mitchell weiß alles über ihre Mutter. Sie ist überzeugt, dass keine Geheimnisse zwischen ihnen stehen. Bis ein Besuch in einem Restaurant in einer brutalen Attacke endet, bei der ihre Mutter Laura im Visier steht. Plötzlich lernt Andrea eine Seite von ihr kennen, die nichts mit dem ruhigen, gutmütigen Charakter der Frau gemein hat, die sie aufgezogen hat. Andrea will die Wahrheit erfahren. Gejagt von oninösen Fremden zwingt ihre Mutter sie zur Flucht. Und Andy muss nicht nur dem riskanten Fluchtplan folgen, den ihre Mutter offenbar schon vor Jahren für sie aufgesetzt hat, sondern auch den Spuren in Lauras Vergangenheit. Erzählt wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen, 1986 und 2018 mit wechselnden Perspektiven . Karin Slaughter erzählt ihren neuen Thriller abwechselnd und mit viel Spannung.
Buchtipp des Monats August 2018
Ross, Stefanie: Jagsaison in Brodersby
Jan Storms Leben als Landarzt läuft in ruhigen Bahnen. Doch als der Sommer sich dem Ende neigt, häufen sich merkwürdige Vorkommnisse: Ein Mann wird unter ominösen Umständen auf der Jagd erschossen, Patienten bleiben aus und entscheiden sich statt Arztbesuch für Wunderkristalle und Kräutertees, die sich allerdings als giftig entpuppen. Als Andrea, die junge Witwe seines in Aghanistan ums Leben gekommenen Freundes ihn besucht, stürzt Jans Welt endgültig ins Chaos. Denn Andrea verbirgt etwas vor ihm und unternimmt heimliche, nächtliche Ausflüge. Wem kann er eigentlich noch trauen? Spannender zweiter Fall für den Landarzt Jan Storm.
Buchtipp des Monats Juli 2018
George, Nina: Die Schönheit der Nacht
Leidenschaftlicher Sommer-Meer-Liebesroman zwischen zwei Frauen: die unterkühlte Verhaltensbiologin Claire und die junge Julie, die mit Claires Sohn Nicolas zusammen ist. Beide spüren eine starke Anziehungskraft, aber erst bei einem gemeinsamen Familienurlaub in der Bretagne stehen die Fauen zu ihren Gefühlen. Eine innere Bestandsaufnahme tiefgründiger Gefühle. Atmosphärisch dicht, differenzierte Charaktere, mitreißend zu lesen.
Buchtipp des Monats Juni 2018
Walters, Minette: Die letzte Stunde
Südengland, 1348: An der Küste ist die Pest ins Land gekrochen. Binnen kürzester Zeit entvölkert sie ganze Landstriche, Angst und Panik regieren. Allein Lady Anne, die Herrin von Develish, nimmt das Heft in die Hand. Sie bringt all ihre Schutzbefohlenen auf ihrem Anwesen in Sicherheit und lässt die Zugangsbrücke verbrennen. In ihrem kleinen Reich zählen nicht mehr gesellschaftliche Konvention und Rang, sondern Einsatz für die anderen. Als neuen Verwalter setzt Anne Thaddeus ein, den niedrigsten, aber klügsten ihrer Diener. Doch kann sich die Schicksalsgemeinschaft gegen die schreckliche Krankheit behaupten, die vor ihren Toren tobt? Gegen die Verzweifelten und Raffgierigen, die Develish angreifen? Werden die kargen Vorräte reichen? Dann geschieht ein grausamer Mord und droht Lady Annes Gemeinschaft endgültig zu zerreißen...
Der historische Thriller mit Krimielementen thematisiert parabelhaft, wie sich in der von Adel und Kirche beherrschten mittelalterlichen Gesellschaft angesichts einer tödlichen Bedrohung aufgeschlossene Menschen gegen Missgunst, Arroganz und Standesdünkel zur Wehr setzen müssen.
Buchtipp des Monats Mai 2018
Salvalaggio, Karin: Finster ist die Nacht
Macy Greeley, Detective am Polizeiposten in Montana, wird nachts bei einem Unfall verletzt und ins Auto eingeklemmt. Der ebenfalls verletzte Verursacher wird vor ihren Augen von einem Motorradfahrer erschossen. Das Opfer ist der bekannte Radiomoderator Philip Long, an dessen Tod etliche Leute Interesse haben. Bei ihren Recherchen stoßen Macy und ihre Kollegen auf Emma, die Tochter von Long. Nur sie weiß, dass ihr Vater ein großes Geheimnis wahrte: Feinst säuberlich notierte er sämtliche Fehltritte der Dorfbewohner. Und jeder, der dies erfährt, könnte ein potenzieller Mörder Longs sein. Der 3. Fall mit Detective Macy ist mindestens genauso spannend wie seine Vorgänger. Der Krimi nimmt schnell an Fahrt auf und Leser tauchen tief in die Charaktere der betreffenden Personen ein. Keine Vorkenntnisse erforderlich.
Buchtipp des Monats April 2018
Weiler, Jan: Kühn hat Ärger
Im Münchner Nobelviertel Harlaching wird eine schlimm zugerichtete Leiche eines jungen Intensivstraftäters entdeckt. Die Spur führt zu der steinreichen Familie van Hauten, in der bizarre Verhältnisse herrschen. Deren Tochter war mit dem Opfer liiert. Der privat sehr geforderte Kommissar Kühn ermittelt in seinem eigenen Tempo. Die Titelfigur, ein sympathischer Anti-Held, lässt sich trotz massiver privater Probleme nicht zu schnellen Schlüssen hinreißen. Das macht ihn besonders und seinen berührenden, brutalen Fall sehr, sehr lesenswert.
Buchtipp des Monats März 2018
Läckberg, Camilla: Die Eishexe
Vor 30 Jahren wurde die 4-jährige Stella ertränkt in einem See gefunden. Jetzt wird Linnea am selben Ort tot entdeckt. Beide junge Freundinnen, die damals den Mord gestanden (und widerriefen!), sind wieder in Fjällbacka. Patrik Hedström und seine Kollegen suchen nach einem möglichen Zusammenhang. Haben Sie auch mit dieser Tat etwas zu tun? - Der 10. Fall für Patrik Hedström und Erica Falck ist wieder einer von den ganz spannenden.
Buchtipp des Monats Februar 2018
Meyerhoff, Joachim: Die Zweisamkeit der Einzelgänger
Der erfolglose Jungschauspieler Meyerhoff ist in der Provinz gelandet und begegnet dort seiner ersten großen Liebe, der Studentin Hanna. Doch bald gesellen sich in sein Liebesleben noch die Tänzerin Franka und die Bäckersfrau Ilse; kann dieser Balanceakt gut gehen?
Dem beliebten Schauspieler ist es gelungen, mit den bisherigen 3 Teilen seines (auto-)biografischen Romanzyklus "Alle Toten fliegen hoch" beim deutschsprachigen Publikum erfolgreich anzukommen. Dieser mitreißende vierte Teil handelt von der Liebe. Der Autor macht den Leser in einem irren Tempo zum genussvollen Teilhaber seiner Freuden und Nöte.
Buchtipp des Monats Januar 2018
Flebbe, Lucie: Totalausfall
Ihre Freunde haben sich von ihr losgesagt und die Anzeige, die sie gegen ihren Vater wegen häuslicher Gewalt gestellt hat, droht im Sande zu verlaufen - nach einem missglückten Selbstmordversuch steht die junge Privatdetektivin Lila Ziegler vor dem Nichts. Sie landet in einer psychosomatischen Klinik. Allerdings fragt sie sich schnell, wer eine Therapie nötiger hat: Der gremlinartige Klinikleiter und der leicht zu verunsichernde Stationsarzt wirken nicht weniger gestört als Patienten wie der aggressive Exrocker Rolf oder der traumatisierte Flüchtling Laurent. Während Lila weiter darüber nachdenkt, wie sie sich final verabschieden kann, wird eine Psychologin tot aufgefunden. Lilas Neugier erwacht ...
Von Anfang an auf dieses Ende hin konzipiert, ist dies nun der definitiv letzte Fall für die junge Privatdetektivin. Eine Geschichte, die unter die Haut geht. Einfach nur grandios!
Buchtipp des Monats Dezember 2017
Leky, Mariana: Was man von hier aus sehen kann
Selma, eine alte Westerwälderin hat von einem Okapi geträumt. Die Dorfbewohner wissen, in den nächsten 24 Stunden wird einer unter ihnen sterben, wie schon dreimal geschehen. Diesen Schicksalstag beschreibt die Autorin aus der Sicht von Luise, Selmas Enkelin. Später verliebt sich Luise in einen jungen Mann, der sich entschlossen hat, in Japan als buddhistischer Mönch zu leben. Luise ergreift die Chance und stellt dem Schicksal ein Bein...
Mit faszinierender Leichtigkeit schafft es die Autorin vom Umgang mit dem Tod, dem Leben und der Liebe und deren wunderbaren Zusammenhängen zu erzählen.
Buchtipp des Monats November 2017
Rubin, Michael H.: Cottoncrest
Ein altes Herrenhaus in Louisiana um 1890, das mit einem Fluch beladen scheint - dort werden ein alter Colonel und seine junge Frau Rebecca ermordet aufgefunden. Der jüdische Krämer Jake Gold gilt plötzlich als Sündenbock und muss zusammen mit ein paar ehemaligen Sklaven vor dem Ku-Klux-Klan quer durch den Süden Amerikas flüchten.
Michael H. Rubin hat in seinem Debütroman einen gelungenen historischen Krimi vorgelegt, der tief in die Geschichte der Südstaaten und des Amerikanischen Bürgerkriegs entführt. Bestes Lesefutter mit Mehrwert.
Buchtipp des Monats Oktober 2017
Bachmann, Stefan: Palast der Finsternis
Die junge Amerikanerin Anouk ist ohne Wissen Ihrer Eltern mit vier anderen Kandidaten nach Paris gekommen, um einen lange verschütteten unterirdischen Palast zu erforschen, den ein verrückter Adliger zur Zeit der Französischen Revolution als Versteck für seine Familie erbauen ließ. Doch schon bei Ihrer Ankunft wird klar, hier stimmt etwas nicht. Nur mit Müh und Not retten sich die Gruppe in den Palais du Papillon, den unterirdischen Palast der Familie Bessancourt. In einer Parallelhandlung lernen wir Aurélie de Bessancourt und ihre Familie kennen. Es ist 1789 zur Zeit der französischen Revolution. Die adelige Familie flieht in den besagten unterirdischen Palast um einer Ermordung zu entgehen. Fazit: Ein echter Pageturner : eine originelle Geschichte die spannend bis zum Schluss bleibt.
Buchtipp des Monats September 2017
Slaughter, Karin: Die gute Tochter
Noch heute ist Charlie Quinn wie zerfressen von den Erinnerungen an jene grauevolle Nacht. Ihre Mutter musste sterben. "Lauf!", fleht ihre große Schwester Samantha. Mit vorgehaltener Waffe treiben 2 maskierte Männer Charlotte und sie an den Waldrand. "Lauf weg!" Und Charlie läuft. An diesem Tag. Und danach ihr ganzes Leben. Sie ist getrieben von den Erinnerungen an jene grauenvolle Attacke in ihrer Kindheit. Als Töchter eines berüchtigten Anwalts waren sie stets die Verstoßenen, die Gehetzten. 28 Jahre später ist Charlie selbst erfolgreiche Anwältin. Als sie Zeugin einer weiteren brutalen Bluttat wird, holt ihre Geschichte sie ganz ungeahnt ein.
Die bekannte Bestsellerautorin hält die Geschichte bis zum Schluss durch geschickt gewobene Handlungsstränge schlüssig und spannend .
Buchtipp des Monats August 2017
Musso, Guillaume: Das Mädchen aus Brooklyn
Anna macht ihrem Verlobten dem Bestsellerautor Raphaël Barthélémy kurz vor ihrer Hochzeit ein Geständnis: Sie ist für den Tod von 3 Menschen verantwortlich. Kurz danach verschwindet sie spurlos. Zusammen mit Marc, einem ehemaligen Elitepolizisten, macht sich Raphaël auf die Suche und stößt in New York auf das schreckliche Geheimnis um Annas Vergangenheit.
Spannender Mysterythriller des französischen Autors mit atmosphärischen Schauplätzen in Frankreich und New York .
Buchtipp des Monats Juli 2017
Child, Lee: Der letzte Befehl
Der Einsatzbefehl für den Militärpolizisten Jack Reacher ist eindeutig: Er soll verdeckt und ohne offizielle Unterstützung den Mord an einer jungen Frau aufklären - und anschließend, falls nötig, seine Ergebnisse vertuschen! Denn der Hauptverdächtige ist ein hoch dekorierter Offizier, der gerade von einer geheimen Mission zurückgekehrt ist, und - schlimmer noch - der Sohn eines Senators. Reacher soll niemanden auf die Zehen treten und verhindern, dass die Presse den Fall aufbauscht. Doch was er entdeckt, lässt ihn an der Rechtmäßigkeit seines Auftrags zweifeln - und macht aus Reacher einen Mann, den man fürchten muss.. Lee Child lässt Jack Reacher hier spannend wie gewohnt in einem Rückblick auf 1997 seinen letzten Befehl ausführen, kurz vor seinem Austritt aus der Army und dem Beginn der eigentlichen Jack Reacher Reihe.
Buchtipp des Monats Juni 2017
Groen, Hendrik: Eierlikörtage
Hendrik (83) lebt in einem Amsterdamer Altenheim, doch für das Gejammer und Genörgel der meisten Bewohner hat er wenig übrig. In Evert, Eefje, Edward, Grietje und Graeme findet er Gleichgesinnte. Mit ihnen gründet er den Verein "Alt-aber-nicht-tot". Sie organisieren gemeinsame Ausflüge und genießen das Leben.
Buchtipp des Monats Mai 2017
Boyle, T.C.: Die Terranauten
Zwei Jahre lang darf keiner der acht Bewohner die Glaskuppel von "Ecospere 2" ein geschlossenes Ökosystem und wissenschaftliches Experiment in Arizona in den 1990er-Jahren, verlassen.
T.C. Boyle schildert seinen Roman nach einer wahren Begebenheit und beschreibt die 2 Jahre aus der Sicht von Dawn, Ramsay und Linda. Bald stößt das Experiment an technische Grenzen, doch die eigentliche Herausforderung ist der Mensch mit seinen Grundbedürnissen nach Essen, Trinken, Sex und mit seinen Gefühlen wie Neid, Konkurrenzdenken, Geltungssucht. Hierin liegt die eigentliche Gefahr für das Experiment, was Boyle in gewohnt ausgezeichneter Manier und mit viel Ironie schildert.
Buchtipp des Monats April 2017
Ebert, Sabine: Meister der Täuschung
Dezember 1137: Kaiser Lothar ist tot, und sofort bricht ein erbitterter Kampf um die Thronfolge aus. Machtgierigen Fürsten und der Geistlichkeit ist jedes Mittel recht, um den Welfen nicht nur ihren Anspruch auf die Nachfolge streitig zu machen, sondern ihnen auch Bayern und Sachsen zu entziehen. Durch eine ausgeklügelte Intrige gelangen die Staufer, die selbst Jahre zuvor durch Ränke an der Machtübernahme gehindert wurden, in den Besitz der Krone. Konrad von Staufen wird in die Königsrolle gedrängt, obwohl ihm dieser Weg missfällt. Bald muss er erkennen, dass sogar sein Bruder und sein junger Neffe, der künftige Friedrich Barbarossa, ihm nur bedingt die Treue halten. Es beginnt ein jahrelanger Krieg - und raffiniertes Intrigenspiel, in dem Welfen, Askanier, Wettiner und viele andere mächtige Häuser mitmischen - und auch so manche Frau.
Meister der Täuschung ist der spannende Auftaktband zu einer neuen Mittelaltersaga der bekannten Autorin historischer Romane Sabine Ebert.
Buchtipp des Monats März 2017
Suter, Martin: Elefant
Ein kleiner rosa Elefant, der im Dunkeln leuchtet und lebt? Der Obdachlose Schoch traut seinen Augen nicht ... kümmert sich aber fortan liebevoll um seinen Findling. Doch Genforscher heften sich an seine Fersen, ist das Tier doch das Resultat eines Gen-Experiments. Der verantwortliche Forscher sucht verzweifelt nach seinem Versuchsobjekt, an dem er nicht nur ein finanzielles Interesse hat, gerne möchte er Proben seines Genmaterials für weitere Versuche sicherstellen. Doch Schoch vertraut sich einer Tierärztin an, und gemeinsam tauchen sie mit dem Elefanten unter...
Suter greift hier wieder ein aktuelles gesellschaftliches Thema auf und verpackt es gekonnt und unterhaltsam in einen fesselnden Roman.
Buchtipp des Monats Februar 2017
Brown, Sandra: Sanfte Rache
An einem eisigen Wintermorgen verschwindet die Kinderärztin Emory Charbonneau bei einer Joggingrunde auf einer einsamen Bergstraße spurlos. Ihr Mann Jeff meldet sie als vermisst, doch als die Ermittlungen endlich beginnen, ist die Spur bereits kalt. Während die Polizei Jeff selbst verdächtigt, erwacht Emory in Gefangenschaft eines geheimnisvollen Mannes. Sie versucht alles, um ihm zu entkommen, muss aber schnell feststellen, dass die wahre Bedrohung für ihr Leben nicht von ihrem Entführer ausgeht. Und obwohl sie weiterhin Angst vor ihm hat, sprühen zwischen den beiden bald auch die Funken der Leidenschaft .
Sandra Brown versteht es eine dramatische Spannung aufzubauen, bis es fast nicht mehr auszuhalten ist. Voller überraschender Wendungen und mit einem fulminanten Schluss, fesselt auch dieses Buch wieder bis zum allerletzten Satz.
Buchtipp des Monats Januar 2017
McEwan, Ian: Nussschale
Trudy ist im 9. Monat schwanger und wohnt im Einfamilienhaus ihres Mannes John, einem Dichter und Verleger, in London. Sie betrügt ihn mit seinem Bruder Claude, einem Bauunternehmer. Trudy und Claude haben einen Plan und einen Zeugen, denn der Erzähler im Roman ist das ungeborene Kind von Trudy.
Hilflos muss der ungeborene Sohn im Bauch seiner durchtriebenen Mutter Trudy mit anhören, wie sie mit Liebhaber Claude, dem jüngerer Bruder ihres Ehemannes John, aus Habgier und sexueller Begierde die Ermordung ihres beruflich erfolglos dichtenden Gatten plant. Geschult durch Sendungen im Radio, Fernsehen und von Audiobüchern, die seine Mutter hört, verfügt der Ungeborene 2 Wochen vor seiner Geburt über ein großes Wissen und eine beeindruckende sprachliche Ausdruckskraft, auch wenn er sich Gegenstände, Gesichter oder Farben noch nicht vorstellen kann. Der skrupellose Giftmord gelingt, doch dann keimt im Fötus so etwas wie Rache auf...
Verstörender und bisweilen von zynisch-schwarzer Ironie getragener Roman mit einer sehr ungewöhnlichen Erzählerperspektive.
Buchtipp des Monats Dezember 2016
Webb, Katherine: Das Versprechen der Wüste
Oman 1958: Die Archäologin Joan Seabrook träumt von einer Reise in die arabische Welt und ist begeistert, als sie ihren Verlobten in den Oman begleiten kann. Doch das Land befindet sich im Krieg, und die langersehnten Erkundungen der Wüste scheinen unmöglich. Charlie Elliot, ein britischer Kommandant, versucht Joan mit seinem Charme abzulenken, bis sie endlich ihr Idol, die Entdeckerin Maude Vickery kennenlernt. Die Geschichten der alten Dame ziehen sie hinein in die Geheimnisse des Landes. Bis Joan ein Versprechen gibt, das nicht nur Charlie gefährdet, sondern auch sie für immer verändert ...
Erneut ein spannender historischer Roman der Autorin aus England, erstmalig mit einem Schauplatz in der arabischen Welt.
Buchtipp des Monats November 2016
Fitzek, Sebastian: Das Paket
Seit die Junge Psychaterin Emma Stein vergewaltigt wurde, verlässt sie das Haus nicht mehr. Sie war Opfer eines Serientäters, den die Presse den Friseuer nennt - weil er den Frauen die Haare vom Kopf schert, bevor er sie ermordet. Emma ist die einzige, die mit dem Leben davon kam. Nur in ihrem kleinen Haus am Rande Berlins fühlt sie sich sicher - bis der Postbote sie eines Tages bittet, ein Paket für ihren Nachbarn anzunehmen, den sie nicht kennt...
Neuer, spannender Psychothriller vom Berliner Autor.
Buchtipp des Monats Oktober 2016
Kaminer, Wladimir: Meine Mutter, ihre Katze und der Staubsauger
Die 84-jährige Shanna Kaminer ist immer noch abenteuerlustig und neugierig auf die Welt. Der 48-jährige Sohn und Autor Wladimir erzählt u.a. vom Einsatz des ständig verliebten Staubsaugers Wasja, der Maine-Coon-Jagdkatze Wassilissa, vom Englischlernen und anderen Eskapaden seiner Mutter ... In diesen wieder mal hinreißend komischen Geschichten beschreibt Kaminer den turbulenten Alltag seiner agilen Mutter.
Buchtipp des Monats September 2016
Baldacci, David: Im Auge des Todes
Will Robie und seine Partnerin Jessica Reel, die zwei besten Profikiller ihres Landes, erhalten vom Präsidenten einen heiklen Auftrag: Sie sollen Nordkoreas unberechenbaren Führer ausschalten. Während sie sich auf ihre Mission vorbereiten, wird Jessica von den Geistern ihrer Vergangenheit eingeholt, die alle bedrohen, die ihr nahestehen. Doch damit nicht genug, denn plötzlich taucht ein neuer, unbekannter Feind auf: Chung-Wa eine Frau mit eigener Abschussliste. Und auf der stehen auch Will und Jessica.
David Baldaccis inzwischen dritter Roman mit Will Robie als Hauptfigur.
Buchtipp des Monats August 2016
Fielding, Joy: Die Schwester
Carole Shippley ist voller Vorfreude, denn sie plant mit ihrem Mann Hunter und ihren beiden kleinen Töchtern, zur Feier ihres Hochzeitstages einige Tage in einem Luxushotel in Mexiko zu verbringen. Doch was als paradiesischer Aufenthalt geplant war, wandelt sich zum tiefen Trauma in Caroles Leben, von dem sie sich nie erholen wird - denn eines Abends wird die zweijährige Samantha aus der Suite entführt und bleibt für immer verschwunden. Carole zerbricht beinahe an dem Verlust und muss sich auch noch den Verdächtigungen der Presse stellen, an der Entführung beteiligt gewesen zu sein. Die Jahre vergehen, und irgendwann gibt Carole selbst den letzten Funken Hoffnung auf, dass Samantha doch noch am Leben ist. Bis sie eines Tages den Anruf einer mysteriösen jungen Frau erhält, die behauptet, ihre verlorene Tochter zu sein - und damit einen Strudel von Ereignissen auslöst, der Carole die schockierende Wahrheit darüber offenbart, was wirklich geschah in jener heißen Sommernacht in Mexiko ...
Packender Thriller, der ein wenig an den Fall der 2007 aus einer Ferienwohnung in Portugal verschwundenen Madeleine McCann erinnert.
Buchtipp des Monats Juli 2016
Rankin, Ian: Das Gesetz des Sterbens
Detective Inspector Sioban Clarke untersucht den Tod eines Edinburgher Anwalts, der von einem Einbrecher in seiner Wohnung getötet wurde. Doch der Fall wird rätselhaft, als man eine anonyme Botschaft an den Anwalt findet: " Ich bringe dich um für das, was du getan hast". Dieselbe Botschaft hat auch Edinburghs Unterweltgröße Big Ger Cafferty erhalten, kurz bevor auf ihn geschossen wird. Cafferty bleibt unverletzt, schweigt aber über mögliche Feinde. Daher bitte Clarke den kürzlich in den Ruhestand versetzten John Rebus um Hilfe, denn Cafferty ist nur bereit mit John Rebus zu sprechen....
Spannender 20. Fall des smarten Ermittlers.
Buchtipp des Monats Juni 2016
Levy, Marc: Das Geheimnis des Schneemädchens
Im Wrack eines Flugzeugs, das seit 50 Jahren im ewigen Eis des Mont-Blancs gefangen ist, findet Suzie Baker den Beweis dafür, dass ihre Familie zu Unrecht des Hochverrats beschuldigt wurde. Als der Reporter Andrew Stillmann, den wir bereits aus Levy letzten Roman: "Mit jedem neuen Tag" kennen, ihr begegnet, wittert er nicht nur eine einzigartige Geschichte, sondern er ist auch von dieser geheimnisvollen Frau fasziniert. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach der Wahrheit, doch dabei wecken sie schlafende Hunde und bringen sich in tödliche Gefahr. Denn ihre Nachforschungen führen sie auf die Spur einer unmöglichen Liebe und eines Mannes, der für ein gewisses "Schneemädchen" sein Land und alles, woran er glaubte, verriet.
Ein absolut fesselnder Roman mit überraschenen Wendungen und einem spannenden Finale.
Buchtipp des Monats Mai 2016
Jonasson, Jonas: Mörder Anders und seine Freunde nebst dem einen oder anderen Feind
Anders - seit seinen zahllosen Gefängnisaufenthalten nur noch "Mörder-Anders" genannt- ist frisch aus dem Knast entlassen und braucht einen neuen Job sowie neue Freunde. Da kommt ihm die Begegnung mit der geschäftstüchtigen Pfarrerin Johanna, die wegen ihrer atheistischen Gesinnung arbeitslos geworden ist, gerade recht. Zusammen mit Per, einem Hotel-Rezeptionisten, gründen sie eine "Körperverletzungsagentur" mit Anders in der Rolle des Schlägers. Die Nachfrage läuft blendend. Bis Anders nach dem höheren Sinn des Ganzen fragt, sich plötzlich für Gott interessiert und friedfertig werden will. Doch Stockholms Gangsterbosse haben mit ihm noch eine Rechnung offen und nehmen Anders und seine Freunde gründlich in die Zange . Erneut beschreibt Jonassson unterhaltsame Anti-Helden ganz im Stil von der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand.
Buchtipp des Monats April 2016
Morton, Kate. Das Seehaus
Die 16-jährige Alice Edevane lebt mit ihrer Familie auf einem alten herrschaftlichen Landsitz in Cornwall. Es ist Sommer im Jahre 1933 und die ganze Familie freut sich auf das alljährliche Mittsommernachtsfest. Am Ende der Feier ist der kleine Bruder von Alice plötzlich spurlos verschwunden. Daran zerbricht die Familie. 70 Jahre später stößt die Polizistin Sadie beim Joggen zufällig auf den verlassenen Landsitz. Er wirkt, als sei er gerade fluchtartig verlassen worden. Sie stellt Nachforschungen an, was dort passiert ist. Dabei bringt sie einiges in Gang und trifft auch auf Alice, die mittlerweile in London lebt und Schriftstellerin geworden ist. Schockierende Geheimnisse kommen ans Tageslicht... Kate Morton bekannt für ihre Familienromane, die 2 Zeitebenen miteinander verbinden, hat wieder einmal eine unterhaltsame Mischung aus Krimi und Liebesgeschichte geschrieben.
Buchtipp des Monats März 2016
Slaughter, Karin: Pretty girls
Die frisch verwitwete Claire findet im Nachlass ihres Mannes Videos, auf denen Menschen auf grausamste Art und Weise umgebracht werden. Haben die Aufnahmen etwas mit der Mordserie zu tun, die den US-Bundesstaat Georgia derzeit erschüttert?
Zudem werden Erinnerungen an das Verschwinden der jungen Julia im Jahr 1991 wach. Wie hängen diese Ereignisse miteinander zusammen und welche Geheimnisse wahrte Claires Gatte Paul hinter seiner Fassade? Zusammen mit ihrer Schwester Lydia macht sich Claire daran, diese Rätsel zu lösen. Nach und nach kommen immer unappetitlichere Details zum Vorschein ....
Routiniert geschriebener Roman der beliebten Thrillerautorin.
Buchtipp des Monats Februar 2016
Escroyne, Arthur: Der Killer im Lorbeer
Im historischen Buchsbaumlabyrinth der Grafschaft Gloucestershire wird eine weibliche Leiche entdeckt, die Studentin Gwen Perry. Detective Inspektor Rosemary Daybell leitet die Ermittlungen. Ihr Verlobter Harold Philipp Arthur Escroyne, der 36. Earl of Sutherly, ist passionierter Gärtner, der als Werbegrafiker arbeitet. Während seine Rosy den Mörder jagt, kämpft der Earl gegen einen hartnäckigen Schädling in seinem heiß geliebten Lorbeergarten. Eine zweite Leiche wird direkt vor dem in die Jahre gekommenden Schloss des Earls gefunden. Es ist Mrs. Lancaster, die Leiterin der Kinderkrippe, in der Gwen gejobt hat. Verdächtig ist vor allem Professor Gaunt, mit dem Gwen eine Affäre hatte. Schräger englischer Krimi mit eher ungewöhnlichen Hauptfiguren.
Buchtipp des Monats Januar 2016
Riley, Lucinda: Die Sturmschwester
Der Wind und das Wasser sind die großen Leidenschaften in Allys Leben, die sie zu ihrem Beruf gemacht hat. Die Seglerin hat bei manch riskanter Regatta ihren Mut unter Beweis gestellt. Eines Tages aber stirbt völlig überraschend ihr geliebter Vater, und Ally reist zum Familiensitz am Genfer See. Wie auch ihre 5 Schwestern wurde sie als kleines Mädchen adoptiert und kennt ihre Wurzeln nicht. Ihr Vater hinterlässt ihr aber einen rätselhaften Hinweis. Die Biografie eines norwegischen Komponisten führt Ally schließlich auf die Spuren ihrer Vorgeschichte und so auf eine Reise in den hohen Norden.
Fesselnder zweiter Teil der Sieben-Schwestern Reihe.
Buchtipp des Monats Dezember 2015
Shalev, Zeruya: Schmerz
Als Iris auf Eitan trifft, glaubt sie, alles hinter sich lassen zu können:die Schmerzen, ihr festgefahrenes Leben, den soliden, aber harmlosen Ehemann. Doch kann die Liebe alte Wunden heilen? Kann man noch einmal von vorn anfangen? Vor zehn Jahren ist Iris bei einem Terroranschlag schwer verletzt worden. Zwar ist sie in ihr altes Leben zurückgekehrt,sie leitet eine Schule, ihr Mann steht ihr treu zur Seite, die Kinder sind fast erwachsen, doch quälen sie Tag für Tag Schmerzen. Als sie Eitan wiederbegegnet, der Liebe ihrer Jugend, der sie vor Jahren jäh verlassen hat, wirft sie das völlig aus der Bahn. Die Wunde, die er ihr damals zufügte, ist nicht weniger tief als die, die der Selbstmordattentäter, der sich neben ihr in die Luft sprengte, riss.Und doch fühlt sich Iris, zaghaft, überrascht, erneut zu ihm hingezogen, ist versucht, ihrer Ehe zu entfliehen, die ersten Lügen zu stricken, alles aufs Spiel zu setzen.
Ein intensives Psychogramm über die Leiden und Lieben einer Frau der bekannten israelischen Autorin.
Buchtipp des Monats November 2015
Wood, Barbara: Die Insel des verborgenen Feuers
1820 kommt die junge Amerikanerin Emily Stone nach Hawaii. Das wilde, exotische Land verzaubert und verunsichert sie zugleich. Darf sie ihren Gefühlen für Schiffskapitän Farrow nachgeben? Und wie tief geht die Freundschaft, die sie mit der hawaiianischen Hohepriesterin Mahina verbindet? Alleingelassen und verletzlich trifft Emily eine tragische Entscheidung …
Vierzig Jahre später kommt die junge Theresa als Missionsschwester nach Hawaii und trifft dort auf Captain Farrows Sohn Robert. Bald erkennt sie, dass ein dunkler Fluch auf seiner Familie und auf der ganzen Insel lastet – ein Fluch, den sie nur mit der Hilfe von Emily und Mahina lösen kann. Wie kann sie die drohende Katastrophe abwenden, ohne ihr eigenes Glück zu zerstören? Wie gewohnt spannend und lebendig geschrieben besonders für Fans von Familienabenteuern.
Buchtipp des Monats Oktober 2015
Deaver, Jeffery: Der Giftzeichner
In einem Versorgungstunnel wir die Leiche einer jungen Frau gefunden. Die Untersuchung der Leiche ergibt, dass sie unter wahnsinnigen Schmerzen an einer Tätowierung gestorben sein muss, die mit einer giftigen Substanz in ihre Haut tätowiert wurde.
Nur einen einzigen Hinweis endeckt Amelia Sachs, als sie den unheimlichenTunnel absucht: ein zusammengeknülltes Stück Papier, das diesen Mord mit einem lange zurückliegenden Fall, den Amelia und ihr Partner Lincoln Rhyme nie vergessen haben, verbindet. Und es bleibt nicht bei einer Leiche... Ein eiskalter Serienkiller versetzt New York schon bald in Angst und Schrecken. Ein spannender, unterhaltsamer Thriller wie gewohnt auf hohen Niveau.
Buchtipp des Monats September 2015
Gerstenberger, Stefanie: Das Sternenboot
Nicola kommt als Wunschkind seiner Eltern zur Welt und wächst in einem kleinen Fischerdorf bei Palermo ärmlich, aber behütet auf.
Stella hingegen, am selben Tag im selben Ort geboren, wird von ihrer Mutter keines Blickes gewürdigt. Die schöne Adlige hat wenig Verwendung für ein drittes Mädchen. So könnten Stella und Nicola nicht unterschiedlicher sein, und es vergehen Jahre, bis sich ihre Wege kreuzen. Doch diese Begegnung wird ihr Leben für immer verändern … Der neue Roman von Bestsellerautorin Stefanie Gerstenberger erzählt eine sizilianische Familiengeschichte über drei Generationen hinweg.
Buchtipp des Monats August 2015
French, Tana: Geheimer Ort
Vor einem Jahr war auf dem Gelände des Mädchen-Internats St.Kilda ein Junge erschlagen worden, die Nachforschungen der Polizei blieben aber ergebnislos. Nun hängt sein Bild am Schwarzen Brett mit der Überschrift:
ICH WEISS, WER IHN GETÖTET HAT. Neue Hinweise bringen die Polizisten Antoinette Conway und Stephen Moran dazu den Fall wieder aufzurollen. Die irische Autorin überzeugt mit schlüssigen Charakterzeichnungen und der Erzeugung einer Atmosphäre, die jeden Leser in die Handlung hineinzieht.
Buchtipp des Monats Juli 2015
Bomann, Corina: Ein zauberhafter Sommer
Die Studentin Wiebke braucht dringend Tapetenwechsel und besucht ihre Tante Larissa, die auf dem Brombeerhof an der Mecklenburger Seenplatte lebt. Wiebke hat sich gerade von ihrem Freund getrennt und auch noch ihre Prüfung für ihr Biologiestumdium verhauen. In diesem Sommer verliebt sich ihre Tante Larissa, die eine schwere Enttäuschung hinter sich hat, in den Maler Michael, und auch Wiebkes Herz erlebt Turbulenzen ...
Ein schönes Buch für einen leichten Sommertag um mal vom Alltagsstress abzuschalten.
Buchtipp des Monats Juni 2015
Roberts, Nora: Ein dunkles Geschenk
Lila Emerson Job ist es, als Homesitterin in der Abwesenheit der Besitzer auf Häuser oder Wohnungen achtzugeben. Eines Tages beobach sie vom Fenster ihres aktuellen Apartments einen Mord mit anschließendem Selbstmord. Ashton Archer, der Bruder des potenziellen Mörders, bittet sie um Hilfe. Lila fühlt sich von dem attraktiven Künstler mehr als angezogen. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach der Wahrheit, und bald wird klar: Unschätzbar teure Kunstgegenstände scheinen im Zentrum dieses Verbrechens zu stehen - und ein Sammler, der für seine Obsession über Leichen geht ...
NoraRoberts garantiert wie gewohnt gute Unterhaltung mit einer interessanten Story, mit Konflikten, die gelöst werden wollen und last but not least mit einer Liebesgeschichte.
Buchtipp des Monats Mai 2015
Winter, Claire: Die verbotene Zeit
1975: Nach einem schweren Autounfall sind Carlas Erinnerungen wie ausgelöscht, und sie setzt alles daran, die verlorene Zeit zu rekonstruieren. Der Journalist David Grant behauptet, sie sei auf derSuche nach ihrer Schwester gewesen, die vor sechzehn Jahren spurlos an der Küste von Cornwall verschwand. Die Wahrheit führt Carla weit zurück in die Vergangenheit, in das Berlin der Dreißigerjahre, zu einer ungewöhnlichen Freundschaft und einer verbotenen Liebe, aber auch einer schrecklichen Schuld ...
Claire Winter beweist auch in ihrem zweiten Roman, dass sie spannende Familiengeschichten auf zwei Zeitebenen verteilen und dabei den Spannungsbogen über die gesamte Seitenzahl bewahren kann.
Buchtipp des Monats April 2015
Riebe, Brigitte: ¬Die¬ Versuchung der Pestmagd
Mainz 1542: Nach der Flucht aus dem pestverseuchten Köln finden Vincent de Vries, der unkonventionelle Arzt, und seine Pestmagd Johanna in Mainz eine neue Heimat. Kardinal Albrecht hat große Pläne mit dem neuen Hofarzt, dessen Erkenntnisse über Syphilis und Pocken bahnbrechend sein sollen. Doch Johannas dunkle Vorahnung, dass Mainz ihr und der kleinen Tochter kein Glück bringt, wird bald traurige Gewissheit: Eines Tages ist das Kind spurlos verschwunden. Halb wahnsinnig vor Angst irrt Johanna durch die Stadt, in der erste Fälle von Schwarzen Blattern aufgetreten sind - die Pockenform, die innerhalb von 48 Stunden den Tod bringt.
Forts.v. "Die Pestmagd" Die lebendig geschilderten Figuren sowie die atemberaubenden Wendungen im Leben der Protagonistin zeichnen diesen historischen Roman aus.
Buchtipp des Monats März 2015
Herrmann, Elisabeth: Der Schneegänger
Ein kleiner Junge wird entführt - und alle Ermittlungen sind erfolglos. Vier Jahre später wird sein Skelett im Wald gefunden. Polizeimeisterin Sanela Beara muss dem Vater die schlimme Nachricht überbringen. Doch die Begegnung mit dem gut aussehenden Darko, der in den Wäldern Brandenburgs als Wolfsforscher arbeitet, löst Zweifel in ihr aus: War es wirklich eine Entführung? Oder wurde der Junge aus einfachen Verhältnissen etwa verwechselt? Sanela schleust sich undercover in die Villa der schwerreichen Familie Reinartz ein, bei der die Mutter des ermordeten Jungen damals gearbeitet hat - und wird hineingezogen in einen Strudel aus Hass, Gier und Verachtung, der sie selbst zu vernichten droht ...
Der unterhaltsame zweite Fall für Sanela Beara.
Buchtipp des Monats Februar 2015
Neuhaus, Nele: Sommer der Wahrheit
Die 16-jährige Sheridan lebt auf einer Farm in Nebraska. Sie leidet unter den Schikanen und dem strengen Regime ihrer Adoptivmutter. Doch da gibt es den Farmarbeiter Danny, den Rodeoreiter Nick und den Künstler Christopher, die ihr den Hof machen. Alssie versucht, dem Geheimnis ihrer leiblichen Mutter auf die Spur zukommen, verändert sich plötzlich ihr ganzes Leben. Nele Neuhaus schreibt hier unter ihrem Mädchennamen Nele Löwenberg um ihre Krimileserfans nicht zuverwirren. Mit diesem Buch ist ihr ein überzeugender Entwicklungsroman mit einer sympathischen Heldin gelungen.
Buchtipp des Monats Januar 2015
Sund, Erik Axl: Krähenmädchen
In Stockholm wird die Leiche eines brutal gefolterten Jungen gefunden. Kommissarin Jeanette Kihlberg übernimmt mit ihrem Team die Suche nach dem Mörder. Als weitere entstellte Leichen gefunden werden, bittet die Polizei die Pschologin Sofia Zetterlund um ihre Mithilfe. Sie ist Expertin bei der Behandlung von Patienten mit multipler Persönlichkeit. Bei den Ermittlungen nach einem traumatisierten Serientäter, stoßen die beiden auf Sofias ehemalige Patientin Victoria. Das schwedische Autorenduo legt einen Psychothriller vor, der mit schnellen Szenenwechseln und einer trotz vieler Rückblenden geradlinigen Handlung für Nervenkitzel sorgt . Der Band 2 und der Band 3 derVictoria-Bergmann-Trilogie sind ebenfalls bereits erschienen.